Die Erfolge der Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft haben viele Engländer vom Shoppen abgehalten. Die britischen Einzelhändler setzten im Juli überraschend 2,5% weniger um als im Vormonat, wie das Statistikamt am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten dagegen ein Wachstum von 0,4% vorhergesagt. Das teilweise in London ausgetragene Turnier und das schlechte Wetter hätten Verbraucher vom Einkaufen abgehalten. Ein Indiz dafür ist, dass der Anteil der Online-Käufe wieder deutlich zunahm. Sie erreichten 27,9% der Gesamtausgaben, nachdem sie im Juni noch auf den tiefsten Stand seit Ausbruch der Pandemie gefallen waren. Die Sorgen über steigende Coronafälle sind den Statistikern zufolge kein Grund für den überraschenden Umsatzrückgang. Analysten sehen das allerdings ganz anders. „Der starke Rückgang der Einzelhandelsumsätze im Juli kann größtenteils auf die steigenden Covid-Fälle zurückgeführt werden, die einige Haushalte dazu veranlassten, die Geschäfte zu meiden, und andere zur Selbstisolierung zwangen“, sagte Volkswirt Samuel Tombs von Pantheon Macroeconomics.