Afrika

Merkel wirbt für Investitionen

Schon vor der Covid-Krise hatte Kanzlerin Merkel 2017 eine Afrika-Initiative angestoßen, um bessere Investitionsbedingungen zu schaffen. Die Gruppe der zwölf Länder ist immer hin besser durch die Krise gekommen als der übrige Kontinent.

Merkel wirbt für Investitionen

wf Berlin

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei der deutschen Wirtschaft für Investitionen in Afrika geworben und auf die Bedeutung einer fairen Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus sowie einer höheren weltweiten Produktion verwiesen. „Für eine wirtschaftliche Erholung kommt es in Afrika wie auf jedem Kontinent darauf an, die Pandemie unter Kontrolle zu halten und möglichst zu überwinden“, sagte Merkel bei einer Konferenz der Subsahara-Afrika-Initiative der Deutschen Wirtschaft in Berlin.

Am Nachmittag stand im Kanzleramt die teils digitale Konferenz mit Staats- und Regierungschefs afrikanischer Länder über eine Verstärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit an. Bei dem Treffen der Initiative „G20 Compact with Africa“ mit zwölf afrikanischen Ländern ging es auch um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Merkel hatte die Initiative 2017 während der deutschen Präsidentschaft in der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) ins Leben gerufen. Damit sollen die Bedingungen für privatwirtschaftliche Investitionen und Beschäftigung in Afrika verbessert werden.

„Der Compact with Africa wirkt“, bilanzierte die Kanzlerin vor den Wirtschaftsvertretern. Die meisten Compact-Länder haben Merkel zufolge ihr Geschäftsumfeld durch Reformen verbessert. Diese Länder konnten der Kanzlerin zufolge bis einschließlich 2019 im Vergleich zu Gesamtafrika überdurchschnittlich viele Investitionen zu sich ziehen, darunter auch von deutschen Unternehmen. 2020 wuchs die Wirtschaftskraft der Compact-Länder immerhin um 0,1%. Andere afrikanischen Volkswirtschaften mussten dagegen Einbrüche verkraften. Positiv wertet Merkel, dass nach einer Befragung unter hundert deutschen Unternehmen nahezu alle an ihren an ihren durch die Coronakrise verschobenen Investitionsplänen festhielten. Handels- und Investitionshürden müssten weiter sinken, forderte Merkel. „Frischen Wind“ erhofft sie sich von der G7-Infrastrukturinitiative der Industrieländer auch in Afrika. Besonderes Augenmerk gelte Investitionen in erneuerbare Energien, um die globalen Klimaziele zu erreichen.

Mit Blick auf Impfstoff für Afrika hob Merkel das starke Engagement Berlins hervor. Deutschland habe von Anfang an die G20-Initative ACT Accelerator sowie Covax unterstützt. Mit 2,2 Mrd. Euro sei Deutschland der weltweit zweitgrößte Geber nach den USA und beteilige sich an der Abgabe von Impfstoffen. Als Covax Co-Chair engagiere sich Deutschland für eine höhere globale Impfstoffproduktion und unterstütze konkret den Aufbau von Produktion in Afrika. Der Impfhersteller Biontech gab Produktionspläne in Afrika bekannt.

Siehe auch Bericht Seite 7