EU-Impfstoff-Politik

Neue Brüsseler Attacken auf AstraZeneca

Die EU fokussiert sich bei ihren Impfstoff-Einkäufen immer stärker auf Biontech. Der Brüsseler Knatsch mit AstraZeneca weitet sich dagegen noch einmal aus.

Neue Brüsseler Attacken auf AstraZeneca

ahe Brüssel

Die EU rückt bei ihrem Impfstoff-Einkauf zunehmend vom Hersteller AstraZeneca ab. Industriekommissar Thierry Breton kündigte in einem Interview an, den Liefervertrag mit dem britisch-schwedischen Anbieter nicht über Juni hinaus zu verlängern. Die Brüsseler Behörde geht am Dienstag zugleich in einem weiteren Gerichtsprozess gegen AstraZeneca vor, der nun auch auf finanzielle Strafen für das Unternehmen hinauslaufen könnte.

Noch stärker in den Fokus rückt künftig das Mittel von Biontech/Pfizer. Die EU-Kommission billigte den Kauf von bis zu 1,8 Milliarden weiteren Dosen, die bis 2023 für Auffrischungsimpfungen sowie speziell für Kinder gedacht sind.

In Deutschland wurde unterdessen von den Gesundheitsministern von Bund und Ländern die Priorisierung des Vakzins von Johnson& Johnson aufgehoben. Bei diesem Impfstoff reicht eine Spritze für den vollen Schutz. Er kann ähnlich wie das Mittel von AstraZeneca aber selten schwere Nebenwirkungen haben und wird deshalb verschiedentlich kritisch gesehen.

Eine Freigabe von Patenten soll es nicht geben. Die EU setzt zur Versorgung armer Länder auf leichteren Export und eine höhere Produktion.

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