Neue Lieferketten wegen Zollstreits der USA mit China

EU-Handelskammer in Peking legt Studie vor

Neue Lieferketten wegen Zollstreits der USA mit China

Reuters Peking – Große europäische Unternehmen stellen angesichts des Handelskonflikts zwischen den weltgrößten Volkswirtschaften USA und China ihre Lieferketten um. Einige Firmen hätten statt in der Volksrepublik anderswo investiert, aber etwa genauso viele hätten ihre Investitionen dort verstärkt, geht aus einer Studie der Handelskammer der Europäischen Union in China hervor. Ziel sei es jeweils, Zöllen auszuweichen. Damit werde das erklärte Ziel der USA unterlaufen, Investitionen aus China wegzulenken. Einige kleinere und mittelständische Unternehmen – vor allem Hersteller sehr hochwertiger Waren – würden hingegen höhere Zollkosten an ihre Kunden weiterreichen.Die europäischen Firmen gewöhnten sich an den Handelskrieg, sagte Kammerpräsident Jörg Wuttke. Vorteile zögen sie aus dem Konflikt allerdings nicht. “Ich habe keinen einzigen Fall gesehen, in dem wir davon profitiert haben”, betonte Wuttke.Die USA und China überziehen sich seit rund anderthalb Jahren gegenseitig mit Strafzöllen. Beide Seiten verhandeln derzeit über ein erstes Teilabkommen. Es zielt darauf ab, den Handelsstreit zu entschärfen. US-Präsident Donald Trump fordert, dass sich China zu bestimmten Mindestabnahmen von US-Agrarprodukten verpflichtet sowie Zugeständnisse beim Schutz geistigen Eigentums und dem Zugang zum chinesischen Markt für Finanzdienstleistungen macht.