Ifo-Umfrage

Ökonomen erwarten keine globale Rezession

Zwar keine globale Rezession, aber auch keine großen Sprünge: So sehen die Erwartungen der vierteljährlich vom Ifo-Institut und dem IWP befragten Experten aus. Regional allerdings gibt es große Unterschiede.

Ökonomen erwarten keine globale Rezession

Ökonomen aus aller Welt erwarten für dieses Jahr zwar keine globale Rezession, blicken aber eher pessimistisch auf die wirtschaftliche Entwicklung in ihren Heimatländern. Die vierteljährlich vom Ifo-Institut befragten 1537 Experten aus 133 Ländern prognostizieren für 2023 eine durchschnittliche weltweite Wachstumsrate von 2,8%. Das sind allerdings rund 0,4 Prozentpunkte weniger als im Mittel der zehn Jahre vor Ausbruch der Corona-Pandemie. „Eine globale Rezession wird damit nach Ansicht unserer Expertinnen und Experten weltweit zunehmend unwahrscheinlicher“, kommentierte Ifo-Forscher Klaus Gründler das Ergebnis der Economic Experts Survey (EES), die die Münchener Wirtschaftsforscher zusammen mit dem Schweizer Institut für Wirtschaftspolitik (IWP) zwischen dem 7. und 21. Dezember durchgeführt haben. 2024 soll sich das Wachstum auf 3,3% beschleunigen. 2026 sollen es +3,8% werden.

Zwischen den Weltregionen gibt es laut Ifo-Institut allerdings große Unterschiede. Verglichen mit den weltweit zunehmend optimistischen Erwartungen fällt der Blick auf Europa weniger zuversichtlich aus: Gerade die Länder in Osteuropa stehen „an der Schwelle zur Rezession“. Hier prognostizieren die Experten ein Plus von 0,1%, während es in Nordeuropa um 1,2% und in Westeuropa um 0,7% aufwärts gehen sollte. Die Voraussage für Deutschland ist mit 0,5% unterdurchschnittlich. Bis 2026 dürften sich die Wachstumsraten in Ost- und Westeuropa der Expertenschätzung zufolge „nur langsam an die insgesamt positive weltweite Entwicklung anpassen“.

Ein geringes Wachstum wird auch für Nordamerika (1,6%) und Südasien (1,7%) erwartet. Deutlich optimistischer fallen hingegen die Prognosen für Südostasien (4,7%) und Teile Afrikas aus. In Ostafrika erwarten sie ein Wachstum von 8,0%, für Mittelafrika 4,7% und für Westafrika 5,2%. „Ohne diese wachstumsstarken Regionen läge die erwartete Wachstumsrate für die Welt im laufenden Jahr bei lediglich 1,7%“, hieß es weiter.

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