Lieferstopp

Russland dreht mehrere Gashähne zu

Nach Bulgarien, Polen und Finnland wurden am Dienstag auch die Niederlande und Dänemark vom russischen Gas abgeschnitten. Der russische Staatskonzern Gazprom stellt seine Lieferungen an Gasterra, Ørsted und Shell ein, nachdem diese ihre Zahlungen...

Russland dreht mehrere Gashähne zu

BZ

Nach Bulgarien, Polen und Finnland wurden am Dienstag auch die Niederlande und Dänemark vom russischen Gas abgeschnitten. Der russische Staatskonzern Gazprom stellt seine Lieferungen an Gasterra, Ørsted und Shell ein, nachdem diese ihre Zahlungen nicht in Rubel geleistet hätten, teilte Gazprom mit. Mit der Weigerung der Zahlung von Gaslieferungen in Rubel folgen die Unternehmen Absprachen in der EU, die darin einen Weg für Russland sieht, die westlichen Sanktionen zu unterlaufen. Gasterra hat nach eigenen Angaben 2 Mrd. Kubikmeter Gas, die es ursprünglich bis Oktober von Gazprom beziehen wollte, bei anderen Anbietern geordert. Der Lieferstopp stelle noch ­keine Bedrohung der Versorgungslage dar, sagte ein Sprecher des ­niederländischen Wirtschaftsministeriums.

Die Shell Energy Europe sei von dem Lieferstopp wegen ihres Vertrags über Gaslieferungen nach Deutschland betroffen, teilt Gazprom mit. Der Lieferstopp solle ab 1. Juni gelten. Mit Versorgungsengpässen wird in Dänemark nicht gerechnet. Nach Angaben von Ørsted kann Russland die Gaslieferung nach Dänemark nicht direkt abschneiden, weil es keine direkte Gas-Pipeline gibt. Es sei Dänemark deshalb weiterhin möglich, Gas zu beziehen. Dies müsse jedoch in größerem Maßstab auf dem europäischen Gasmarkt erworben werden.

Die Bundesnetzagentur sieht bisher keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland. Infolge des Lieferstopps werde in der Pipeline Nord Stream 1 ein Rückgang der Gasflüsse um circa 10% erwartet. Wie die Bundesnetzagentur weiter berichtete, sind die Gasspeicher in Deutschland mittlerweile zu 48,4% gefüllt.

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