Die US-Industrie hat ihre Produktion im Juli überraschend stark gesteigert. Nach zwei schwachen Monaten stieg die Industrieproduktion um kräftige 0,6%, teilte die US-Notenbank Fed mit. Analysten hatten lediglich einen Anstieg von 0,3% auf dem Zettel. Die Warenherstellung im verarbeitenden Gewerbe stieg am deutlichsten – um 0,7%. Der Bergbau steigerte seinen Ausstoß, die Versorger produzierten jedoch weniger. Letztere litten unter einer schwächeren Nachfrage nach Strom und Erdgas.

Oren Klachkin, US-Experte bei Oxford Economics, erwartet jedoch weitere Herausforderungen: „Mit Blick auf die Zukunft wird die Indus­trieproduktion in einem wirtschaftlichen Umfeld mit hoher Inflation, steigenden Zinssätzen, anhaltenden Problemen in der Lieferkette und einer nachlassenden Binnennachfrage nur schwer wachsen können.“ Durch den Anstieg der Industrieproduktion erhöhte sich die Gesamtkapazitätsauslastung im Juli auf 80,3% gegenüber 79,9% im Juni. Die stärkere Produktion im verarbeitenden Gewerbe ließ die Kapazitätsauslastung im Monatsvergleich um 0,5 Prozentpunkte auf 79,8% ansteigen.