Die Verbraucher im Euroraum zeigen sich wegen der anhaltend hohen Inflation in immer mieserer Laune. Das von der EU-Kommission erhobene Konsumklima hat sich im Juni überraschend eingetrübt. Das Barometer fiel um 2,4 auf −23,6 Punkte, wie die EU-Kommission mitteilte. Ökonomen hatten einen Anstieg auf −20,5 Zähler prognostiziert. Damit verharrt das Verbrauchervertrauen unter seinem langfristigen Durchschnitt von −11,0 Punkten und nimmt Kurs auf sein Rekordtief von −24,4 Zählern vom April 2020, also zu Beginn der Corona-Pandemie.

Ursache für den Rückschlag nach der leichten Aufhellung im Mai dürfte die rekordhohe Inflation sein. Im Mai lag die Jahresrate bei 8,1%. Dies ist fast viermal so viel wie das von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebte Preisziel von 2 % und fast doppelt so viel wie der bisherige Rekordwert von 4,1% vom Juli 2008. Für Juli plant die EZB daher die erste Zinserhöhung seit 2011.