Konjunktur

Weniger Aufträge für deutsche Baufirmen

Im November haben die deutschen Baufirmen erneut weniger Aufträge eingesammelt. Die Aussichten sind trübe und vor allem der Wohnungsbau bereitet Sorgen.

Weniger Aufträge für deutsche Baufirmen

Weniger Aufträge
für deutsche Baufirmen

Rückgang um 7,4 Prozent – Sorgenkind Wohnungsbau

ba Frankfurt

Die Auftragsmisere der deutschen Baubranche ist auch im November nicht durchbrochen worden. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) fiel das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe preis-, kalender- und saisonbereinigt um 7,4% im Monatsvergleich. Dies war der dritte Rückgang in Folge – nach minus 5,4% im Oktober und minus 7,6% im September. Gleichfalls negativ fällt der Blick auf die ersten elf Monate des Jahres aus: Von Januar bis November fielen die Neuaufträge real, also inflationsbereinigt, um 4,7% geringer aus als im Vorjahr. Wegen der in der ersten Jahreshälfte stark gestiegenen Baupreise stiegen sie nominal aber um 3,3%.

"Eine besorgniserregende Entwicklung", kommentierte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, die Destatis-Zahlen. "Nicht nur für die Bauunternehmen, sondern auch für die Menschen, die dringend eine Wohnung suchen." Viele Projekte lohnen sich nicht mehr wegen der strikteren Finanzierungsbedingungen infolge des geldpolitischen Straffungskurses der EZB. Im Hochbau, der vom Wohnungsbau geprägt und daher von der privaten Nachfrage abhängig ist, stiegen die Aufträge im November um 1,6%. Im Wohnungsbau allerdings ergab sich ein Minus von 6,8%. Im Tiefbau, zu dem auch der staatlich dominierte Straßenbau zählt, ergab sich ein Minus von 15,1% zum Vormonat.

Der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe schrumpfte im November ebenfalls, und zwar um 3,2% im Jahresvergleich. Von Januar bis November fielen die Umsätze real um 3,1%. Die Zahl der im Bauhauptgewerbe tätigen Personen stieg im November aber trotzdem um 1,0% im Jahresvergleich.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.