Drogen

Büchse der Pandora

Londons Bürgermeister Sadiq Khan startet ein Pilotprojekt, das Kleindealer entkriminalisiert. Will man das Geschäftsmodell der organisierten Banden zerstören, bringt es mehr, Drogen zu legalisieren.

Büchse der Pandora

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Das Geschäft mit illegalen Drogen ist in London heiß umkämpft. Außerhalb der britischen Metropole finden die blutigen Auseinandersetzungen um Marktanteile wenig Beachtung. Nun startet Bürgermeister Sadiq Khan ein Pilotprojekt, das mehr Probleme aufwirft als löst. Jugendliche, die bis zu 14 Gramm Cannabis bei sich tragen, sollen in drei Stadtteilen künftig nicht mehr belangt, sondern lediglich nach Hause begleitet werden. Doch für den Eigenverbrauch ist die Obergrenze ziemlich hoch. Khan öffnet damit die Büchse der Pandora, denn Dealer sollten nicht straffrei ausgehen. Berichte, dass auch mit dem Besitz von Ketamin oder Speed so umgegangen werden könnte, wurden schnell dementiert. Befürworter solcher Projekte verweisen darauf, dass Jugendliche wegen ihres Drogenkonsums unnötig kriminalisiert würden. Doch gut gemeinte Maßnahmen wie in Bexley, Greenwich und Lewisham erleichtern organisierten Banden lediglich den Vertrieb. Um ihr Geschäftsmodell und die Preisstruktur des Marktes zu zerstören, bringt es mehr, Drogen zu legalisieren.

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