Sportartikelindustrie

Das Risiko von Adidas

In China geht es mit dem Geschäft seit zwei Jahren kräftig auf und ab. Das verdeutlicht die Abhängigkeit von dem riesigen Markt.

Das Risiko von Adidas

jh

In den vergangenen zwei Jahren drehte sich die Lage für die Sportartikelindustrie in China jeweils innerhalb von nur zwölf Monaten komplett. Das spiegelt sich in den Zahlen von Adidas wider. 2020 ließ der Ausbruch der Corona-Pandemie den Umsatz des Unternehmens in China in den ersten drei Monaten um 58% abstürzen. Dann ein Jahr später die schier unglaubliche Erholung: Der Erlös nahm auf das Zweieinhalbfache zu. China hatte in diesem Abschnitt einen Anteil von mehr als einem Viertel des Konzernumsatzes. Und jetzt wieder ein tiefer Fall um mehr als ein Drittel. Das sind die Folgen schwieriger Bedingungen im dennoch nach wie profitabelsten Markt: der Boykott westlicher Waren und das Aufflammen der Corona-Pandemie mit rigidem Einschreiten der Regierung. Der Vorstand lässt sich davon anscheinend nicht beirren und setzt auf die Rückkehr hoher Wachstumsraten. Geopolitische Risiken wie der Handelskonflikt mit den USA und die politischen Spannungen mit Taiwan werden ausgeblendet. Dabei macht das Auf und Ab der vergangenen zwei Jahre die Konsequenzen der Abhängigkeit sehr deutlich.