Rekord-Ausschüttungen

Dividenden-Party zu Krisenzeiten

Die globalen Ausschüttungen der Unternehmen erreichen im zweiten Quartal Rekordniveau. Allerdings werden sich aktuelle Krisen noch bemerkbar machen und die Dividendenentwicklung negativ beeinflussen.

Dividenden-Party zu Krisenzeiten

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Auf den ersten Blick und erst recht für Menschen, die sich nicht täglich mit Finanzmärkten beschäftigen, ist die Nachricht schwer nachvollziehbar. Inmitten einer Zeit vieler gleichzeitiger Krisen – um nur den Krieg, die Inflation und die Pandemie zu erwähnen – haben Unternehmen im zweiten Quartal die rekordhohe Summe von nahezu 550 Mrd. Dollar an ihre Aktionäre ausgeschüttet, in bereinigter Betrachtung rund 19% mehr als im Vorjahr. Das starke Wachstum ist jedoch erklärbar. So werden Dividenden in Kontinentaleuropa, anders als etwa in angelsächsischen Ländern, jährlich ausgeschüttet und konzentrieren sich auf das zweite Quartal, viele Unternehmen haben nach Überwindung des Corona-Schocks ihre Dividenden deutlich angehoben bzw. überhaupt erst wieder aufgenommen. Zudem sprudeln bei den Ölkonzernen die Einnahmen und zeigen sich die Unternehmensgewinne insgesamt bislang überraschend resilient. Allerdings werden die Krisenbelastungen vielfach erst noch voll auf die Unternehmen durchschlagen und damit auch die Dividendenentwicklung negativ beeinflussen.