US-Arbeitsmarkt

Kann das eine Rezession sein?

Ökonomen sprechen bei zwei Quartalen in Folge mit sinkender Wirtschaftsleistung von einer technischen Rezession. Der neue US-Arbeitsmarktbericht weckt Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Definition.

Kann das eine Rezession sein?

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Mit dem neuen US-Arbeitsmarktbericht hat die Debatte eine neue Dimension angenommen: Steckt das Land schon in einer Rezession, die viele Ökonomen als gegeben ansehen, wenn die Wirtschaft wie in den USA zwei Quartale in Folge geschrumpft ist? Oder ist die Definition rein akademischer Natur, wenn dann bekannt wird, dass der Arbeitsmarkt boomt, die Neueinstellungen die Markterwartungen in den Schatten stellen und statistisch Vollbeschäftigung herrscht? Zwar berücksichtigt das zuständige National Bureau of Economic Research (NBER) bei der Festlegung einer Rezession neben dem Wachstum und dem Jobmarkt auch weitere Kriterien. Die Rezession zu leugnen wäre allerdings schwierig, wenn das BIP auch im dritten Quartal abrutschen sollte. Während das NBER über Definitionen nachdenken muss, liegt der schwierigere Job bei der Fed. Denn die Notenbank wird im September ihre eigene Entscheidung darüber zu treffen haben, welches Risiko schwerer wiegt – die weiterhin hohe Inflation oder die Gefahr eines Einbruchs, der früher oder später auch den Arbeitsmarkt treffen könnte.