Nachhaltigkeit

Mehr grün geht nicht

Während Anleger nachhaltige Fonds früher mit der Lupe suchen mussten, kommen sie heute nicht mehr an grünen Produkten vorbei. Allerdings sollten Investoren nicht alles glauben.

Mehr grün geht nicht

wbr

Das klingt natürlich gut: Alle Fonds von Metzler Asset Management werden zukünftig nachhaltig verwaltet, heißt es in einer Mitteilung der traditionsreichen Privatbank. Mehr grün geht nicht. Das Beispiel zeigt, wie unaufhaltsam der Trend hin zu ESG und Nachhaltigkeit im Portfoliomanagement ist. Während es vor zehn Jahren noch ein eher schleppendes Geschäft mit grünen Fonds war und man vor 20 Jahren die nachhaltigen Produkte mit der Lupe suchen musste, kommt man jetzt nicht mehr dran vorbei. Beziehungsweise hat – siehe Metzler – nicht mehr die Alternative, einen traditionellen Fonds zu kaufen. Die Gründe liegen auf der Hand: Nachhaltigkeitskriterien bringen oft einen Mehrwert in der ökonomischen Analyse. Anbieter, die darauf verzichten, verzichten tendenziell auf Rendite und auf grünes Marketing. ESG ist insofern kein zusätzlicher Kostenfaktor, wie man das im Bereich der nachhaltig produzierten Lebensmittel sagen könnte. Wenn aber die Fondsanbieter auch noch sagen, sie seien schon seit zig Jahren grün, dann scheint das doch ein wenig fraglich.