Mormonen

Nichts ist verborgen

Die US-Aufsicht SEC ermittelt gegen den Investmentarm der Kirche der Mormonen. Dieser hat laut einem Whistleblower gewaltige Mittel angehäuft – und möglicherweise gegen Offenlegungspflichten verstoßen.

Nichts ist verborgen

Die Kirche der Mormonen muss sich mit unangenehmen Fragen auseinandersetzen. Im Jahre des Herrn 2019 legte ein Whistle­blower offen, dass die Heiligen der Letzten Tage (LDS) in ihrem Investmentarm Assets im Volumen von 100 Mrd. Dollar angesammelt hatten. Es begab sich aber zu der Zeit, dass Investmentmanager mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 100 Mill. Dollar ihre Aktienpositionen vierteljährlich veröffentlichen mussten. Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt deshalb nun, ob die Kirche der Mormonen und ihr Vehikel Ensign Peak Advisors gegen Offenlegungspflichten verstoßen haben. Wie der ehemalige Chef von Ensign, Roger Clarke, freimütig zugab, machte der Investmentarm seine umfangreichen Positionen deshalb nicht öffentlich, um Mitglieder der Glaubensgemeinschaft nicht von weiteren Spenden abzubringen. Vielleicht hätten die Ensign-Manager einen genaueren Blick in die LDS-Version der Bibel werfen sollen. Denn auch dort heißt es unter Lukas 8:17: „Nichts ist verborgen, das nicht offenbar werde.“