Siemens Gamesa

Streubesitz guckt in die Röhre

Wenn ein Übernahmeangebot veröffentlicht wird, ist dies eigentlich ein Festtag für die Aktionäre des M&A-Zielobjekts. Die Anteilseigner von Siemens Gamesa allerdings haben keinen Grund zu feiern.

Streubesitz guckt in die Röhre

mic

Wenn ein Übernahmeangebot veröffentlicht wird, ist dies ein Festtag für die Aktionäre des Zielobjekts. Die Anteilseigner von Siemens Gamesa allerdings haben keinen Grund zu feiern. Zwar liegt die Offerte von Siemens Energy um gut ein Viertel über dem letzten unbeeinflussten Gamesa-Aktienkurs. Aber seit Mitte Juli 2020 notierte er großteils über dem nun gebotenen Niveau von 18,05 Euro. Nur aufgrund wiederholter Gewinnwarnungen ist die Bewertung 2022 in die Nähe ihres 2017er Tiefstands gefallen. Der Ukraine-Krieg wird erneuerbarer Energien pushen, der Windenergiespezialist sollte von dem expandieren Geschäft mit seegestützten Anlagen profitieren. Doch Energy ist bereits dominierender Mehrheitsaktionär, der neue Gamesa-Vorstand ist nicht auf Widerstand gebürstet, dementsprechend un­wahrscheinlich ist, dass jemand Siemens Energy noch in die Suppe spuckt. Die einzige Chance des heutigen Gamesa-Streubesitzes ist es, nach spanischen Recht Teilhaber zu bleiben. Dann besitzt er zwar nach einem Delisting unhandelbare Aktien, erhält aber im­merhin Gewinnanteile.

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