Cineworld

Vom Ende der Leinwand

Cineworld ist zahlungsunfähig. Bei solchen Gelegenheiten wird gerne die Magie der Lichtspielhäuser beschworen. Doch das Kino als Ort des Träumens und des Eskapismus gibt es schon lange nicht mehr.

Vom Ende der Leinwand

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Die zweitgrößte Kinokette der Welt, Cineworld, hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Bei solchen Gelegenheiten wird gerne das Ende der Leinwand beklagt und die Magie der Lichtspielhäuser beschworen. Doch hat das wenig mit der Realität der seelenlosen Multiplexe zu tun, in denen man anspruchsvolle Filme vergeblich sucht. Dort werden Blockbuster abgenudelt, während das Publikum eimerweise Popcorn in sich hineinstopft. Es waren nicht nur die Kontaktbeschränkungen während der Pandemie, die Cineworld den Garaus machten. Das britische Unternehmen hatte sich schon Jahre zuvor an der Übernahme der US-Kette Regal verhoben. Das Kino als Ort des Träumens und des Eskapismus gibt es schon lange nicht mehr. In zombifizierter Form dürfte es jedoch noch lange weiterleben. Und wer weiß – vielleicht findet sich ja ein nostalgisch gestimmter Investor, der eine Finanzspritze setzt, und Cineworld kann weitermachen. Mehr Publikum wird das allerdings nicht anziehen. Die Zeiten sind vorbei.

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