Bewertungsfrage

Wundertüte Qiagen

 Langweilig ist es in den vergangenen zwei Jahren bei dem Diagnostikkonzern nie geworden. Ein einschneidender Chefwechsel, ein tiefes Restrukturierungstal gefolgt von einem atemberaubenden Aufstieg zum Coronatest-Pandemiegewinner.

Wundertüte Qiagen

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Eines muss man dem Management von Qiagen lassen: Langweilig ist es in den vergangenen zwei Jahren bei dem Diagnostikkonzern nie geworden. Ein einschneidender Chefwechsel, ein tiefes Restrukturierungstal gefolgt von einem atemberaubenden Aufstieg zum Coronatest-Pandemiegewinner, dazu noch ein spektakulärer, letztlich gescheiterter Übernahmeversuch und als Happy End der Dax-Aufstieg – für einen Film wäre das Drehbuch fast zu prall geraten. Auf der Strecke geblieben ist ein Stück Verlässlichkeit. Es ist schwierig zu sagen, auf welchem Niveau Qiagen derzeit angemessen bewertet sein könnte. Mehrfach hat der Vorstand in den vergangenen Quartalen die Finanzziele angehoben, im Sommer dann gesenkt und jetzt wieder erhöht. Auch die Investoren scheinen verunsichert. Seit dem tiefen Kurssturz im Herbst 2019 hat sich der Aktienkurs trotz Umsatzsprüngen und Gewinnexplosion „nur“ verdoppelt. Auch die Kursreaktion am Donnerstag auf hervorragende Zahlen im dritten Quartal fiel erratisch aus. Zum „New Normal“ muss Qiagen noch finden.