Märkte am Mittag

Deutsche Wirtschaft wächst langsamer, Techgiganten enttäuschen

Schlechte Nachrichten der beiden Tech-Giganten Apple und Amazon drücken zum Wochenschluss ein wenig auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Auch zum Bruttoinlandsprodukt gibt es schwache Zahlen.

Deutsche Wirtschaft wächst langsamer, Techgiganten enttäuschen

Bei Amazon brach zuletzt der Gewinn ein und Apple wird von Chip-Engpässen und Corona-Ausfällen schwer belastet. Nach rund 1% Zuwachs im bisherigen Wochenverlauf hat der deutsche Leitindex bis zum Mittag wieder nachgegeben und liegt mit 15.522 Punkten rund 1,11% unter seinem heutigen Ausgangswert. Der Eurostoxx hat über den Vormittag hinweg ebenfalls rund 1% verloren.

„Amazon und Apple sind die gefürchtete Belastung aus der Berichtssaison, die das Potenzial hat, den Markt deutlich einzubremsen“, kommentierte der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Für beide Anlegerlieblinge ging es nach ihren Quartalsberichten nachbörslich bergab.

Die Enttäuschungen bei diesen „US Big Techs“ machten einen neuen Anlauf auf das zuletzt wieder ins Visier gerückte Rekordhoch bei 16.030 Punkten „weder wahrscheinlich noch einfach“, so Altmann weiter. Gute Nachrichten sieht er dagegen aus China: Nachdem der massiv verschuldete Immobilienkonzern Evergrande Zinszahlungsverpflichtungen nachkam, sei eine ungeordnete Pleite immer unwahrscheinlicher.

Der japanische Leitindex Nikkei-225 hielt sich zuletzt mit einem Miniplus stabil. Der CSI-300-Index, der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, gewann 0,9%, während es in Hongkong für den Hang Seng um 0,7% bergab ging.

Mit Blick auf die Einzelwerte in Deutschland dürften Daimler-Aktien in den Fokus rücken. Die Stuttgarter setzten im dritten Quartal mehr um und verdienten mehr als erwartet. Sie sehen sich auf Kurs zu den Jahresziele. Bis zum Mittag gewann die Aktie rund 1% an Wert. Er war in den vergangenen sechs Wochen um mehr als 20% gestiegen. Unter den Nebenwerten erhöhte sich der Wert von Salzgitter um rund 2%. Berichte über Lieferkettenstörungen, die seit Ende des Sommerquartals auch einige seiner Konzerngesellschaften träfen, hatten den Kurs vorbörslich belastet. In den USA öffnen unter anderem der Konsumgüter-Hersteller Colgate-Palmolive sowie die Ölkonzerne Exxon und Chevron ihre Bücher.

Bei den Konjunkturdaten stehen unter anderem die Zahlen zum deutschen und europäischen Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal auf dem Terminplan. In der größten Volkswirtschaft der Eurozone verlangsamte sich das Wachstum auf 1,8%.

Auch für Gesamteuropa erwarten Experten eine deutliche Verlangsamung des Wachstums im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den USA stehen unter anderem die Zahlen zu den Konsumausgaben zur Veröffentlichung an. Die Kauflaune der Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

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