Stefan Zeidler kennzeichnet die Wirtschaft in der Region Stuttgart angesichts der Corona-Krise als robust. „Diese Krise wirft uns nicht um“, sagt der CEO der Volksbank Stuttgart im Interview mit Blick auf die Resilienz der Betriebe im Mittleren Neckarraum als auch die seines Instituts. Zwar hat die zweitgrößte Volksbank in Baden-Württemberg ihre Risikovorsorge auf 15 Mill. Euro verdreifacht. Angesichts eines 5 Mrd. Euro schweren Kundenkreditportfolios aber erachtet der Vorstandsvorsitzende diesen Betrag als gering. „Natürlich sind wir immer wachsam, aber es sind kaum Sorgenkinder in Sicht“, sagt das ehemalige Vorstandsmitglied der DZ Bank.

In den vergangenen Jahren hätten die meisten Firmen Substanz angehäuft, so dass die Eigenkapitalquoten im Schnitt vom unteren einstelligen Prozentbereich auf deutlich mehr als 20% gestiegen seien. Wie mittlerweile das Gros der Branche hat im April auch die Volksbank Stuttgart Negativzinsen für Neukunden eingeführt. Wer auf Giro- und Tagesgeldkonten insgesamt mehr als 100.000 Euro bei dem Institut anlegt, dem wird oberhalb dieser Grenze ein Verwahrentgelt von 0,5% per annum berechnet. Inwieweit auch Bestandskunden zur Kasse gebeten werden, steht indessen laut Zeidler noch nicht fest. Der Vorstand erarbeitet derzeit eine Regelung zu diesem „sensiblen Thema“, die den Umfang der gesamten Geschäftsbeziehungen miteinbeziehen soll.