Märkte am Mittag

Zurückhaltung in Europa vor EZB-Protokollen

Nach Veröffentlichung der Fed-Protokolle sind die Märkte in den USA und Asien ins Minus gerutscht. In Europa herrscht Zurückhaltung, es steht die Publikation der Protokolle der vergangenen EZB-Sitzung an.

Zurückhaltung in Europa vor EZB-Protokollen

Dax sichert Plus: Die Märkte in den USA und Asien werden durch die Publikation der Protokolle der vergangenen Fed-Sitzung belastet, in Europa herrscht vor der Veröffentlichung der Protokolle der vergangenen EZB-Sitzung Zurückhaltung. Dennoch kann der Dax bis zum Mittag ein kleines Plus verteidigen und liegt rund 0,6% über dem Wert des Vortages.

Größter Gewinner ist Continental mit einem Wertzuwachs von 2,8%. Es folgen Symrise (2,4%) und Merck (2,1%).

Den größten Verlust verzeichnet bis zum Mittag MTU Aero Engines mit –1,4%, dahinter Siemens mit –1,2% und Vonovia mit –1%.

Der Euro Stoxx 50 gewinnt rund 0,7% hinzu, der MDax liegt mit 0,2% im Minus.

Sorgen bereitet weiterhin die Inflation in Deutschland. Die Bundesbank hatte zuletzt bekannt gegeben, dass sie im Jahresschnitt einen Preisanstieg von 6% erwartet. Bundesbankpräsident Joachim Nagel rechnet mit einer baldigen Anhebung des Leitzinses der EZB, wie er in einem Interview mit dem ARD-Wirtschaftsmagazin „plusminus“ sagte. Etwas mehr Klarheit bei diesem Thema könnten die Protokolle der vergangenen Sitzung der EZB vom 10. März schaffen. Diese sollen am Donnerstag veröffentlicht werden. Außerdem entscheidet der Bundestag über eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland. Zuletzt hatte sich dafür keine Mehrheit abgezeichnet.

Fed-Protokoll zieht US-Märkte ins Minus: Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwoch das Protokoll ihrer vergangenen Sitzung, die sogenannten Fed Minutes, veröffentlicht. Daraus wurde deutlich, dass sich mehrere Notenbanker für einen großen Zinsschritt im Mai ausgesprochen hat, der eine Anhebung des Leitzinses in den USA um 0,5% bedeuten würde. Zuletzt hatte die Fed mit Blick auf den Konflikt in der Ukraine den Leitzins um 0,25% erhöht.

An den US-Börsen sorgte das Protokoll für Verunsicherung. Der Nasdaq verlor bis zum Handelsschluss gegenüber dem Vortag mehr als 2%, der Dow Jones gab um 0,4% nach, lag zeitweise aber noch tiefer im Minus. Die US-Regierung hatte am Mittwoch neue Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor und Einzelpersonen verkündet.

Nikkei reagiert auf IWF-Prognose: Der japanische Leitindex Nikkei hat am Donnerstag zeitweise rund 2% an Wert verloren, konnte bis kurz vor Handelsschluss das Minus aber auf 0,5% verringern. Analysten sehen als Grund einerseits die Publikation des Fed-Protokolls, aber auch eine Prognose des Internationalen Währungsfonds IWF, der den Ausblick für das Wachstum im Land zurückschraubte. Auch der Shanghai Composite und der Hangseng in Hongkong gaben nach. Der Index aus Schanghai verlor rund 1,4%, der Hongkonger Index 1,2%.

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