Umbau

Beim Telekom­ausrüster Ericsson rollen Köpfe

Um künftig besser für die Nachfrage nach Cloud- und Software-Services positioniert zu sein, baut der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson den Konzern komplett um. Infolgedessen verlassen zwei langjährige Spitzenmanager den Konzern.

Beim Telekom­ausrüster Ericsson rollen Köpfe

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Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson baut den Konzern komplett um, um künftig besser für die Nachfrage nach Cloud- und Software-Services positioniert zu sein. Infolgedessen verlassen zwei langjährige Spitzenmanager den Konzern, andere rücken auf. Im Rampenlicht steht künftig Per Narvinger, gegenwärtig Head of Product Area Networks, der nun in die Führungsetage aufsteigt und für Ericsson das Geschäft mit Entreprisekunden vorantreiben soll. Deshalb verliert sein bisheriger Vorgesetzter Jan Karlsson seinen Vorstandsposten und kümmert sich künftig um die Entwicklung einer globalen Netz-Plattform. Er berichtet direkt an CEO Börje Ekholm.

Der zweite Newcomer im Ericsson-Vorstand ist George Mulhern, zuvor Chef von Cradlepoint, die von Ericsson übernommen wurde. Er leitet künftig die neue Einheit Entreprise Wireless Solutions, in der die Schweden auch die ebenfalls zugekaufte Vonage einbinden wollen, wenn das Closing vollzogen ist.

Peter Laurin, der gegenwärtig die Sparte Managed Services leitet, verlässt den Konzern ebenso wie Arun Bansal, der seit 1995 bei Ericsson ist. Managed Services hat sich in den vergangenen Jahren als Sorgenkind des Unternehmens entpuppt. Zahlreiche langjährige Verträge erwiesen sich als nicht werthaltig und mussten neu verhandelt oder sogar abgeschrieben werden. Der Konzern fuhr daraufhin zeitweise hohe Verluste ein. Das Geschäft erholt sich schlecht, weil viele Telekomfirmen den Netzbetrieb und die Wartung teilweise automatisieren.

Ein Nachfolger für Bansal, der zuletzt die Geschäfte in Europa und Lateinamerika verantwortet hat, steht noch nicht fest. Ekholm dankte den scheidenden Managern ausdrücklich. Sie hätten „beide entscheidend zum Turnaround“ von Ericsson beigetragen.

Der Konzern sei nun bestens positioniert, um das langfristige Ziel, schneller zu wachsen als der Markt, zu erreichen und die operative Marge vor Restrukturierungskosten auf 15 bis 18% hochzudrehen, wie CEO Ekholm weiter betonte. Die Ericsson-B-Aktie gab am Mittwoch an der Börse Stockholm über 1% nach.

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