Geburtstag

Drägerwerk-Chef Stefan Dräger wird 60

In den vergangenen 18 Jahren ist Drägerwerk unter Führung von Stefan Dräger kräftig gewachsen. 2022 fiel aber erstmals seit gut 20 Jahren auch ein Verlust an. Am 18. März wird der Unternehmenschef 60.

Drägerwerk-Chef Stefan Dräger wird 60

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Erstmals seit dem Jahr 2000 und damit auch seit Übernahme des Vorstandsvorsitzes durch Stefan Dräger im Juli 2005 musste der Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk vor gut einer Woche einen Nachsteuerverlust für ein Geschäftsjahr vorstellen. Die roten Zahlen wären nicht angefallen, wären Schwierigkeiten auf Beschaffungsmärkten ausgeblieben, die Produktauslieferungen­ verhinderten und zu erhöhten Kosten für die Versorgung von Komponenten führten, so der Chef des 1889 gegründeten familiengeführten Unternehmens, der in fünfter Generation an der Drägerwerk-Spitze steht.

Für das laufende Jahr erwartet der gebürtige Lübecker, der kurz nach einem dualen Studium der Elektrotechnik an der Berufsakademie Stuttgart mit Beschäftigung bei Hewlett-Packard in Böblingen 1992 als Diplom-Ingenieur zum damals von seinem Vater Christian Dräger geleiteten Unternehmen kam, eine sich schrittweise bessernde Liefersituation. Umsätze aus dem hohen Auftragsbestand sollen sich wieder schneller als im vorigen Jahr realisieren lassen, wodurch Drägerwerk zu Wachstum und Profitabilität zurückkehren will. Unter Führung von Stefan Dräger hat der Konzern kräftig zugelegt. Lag der Umsatz 2005 bei 1,1 Mrd. Euro, waren es 2022 gut 3 Mrd. Euro. Der Auftragseingang verdreifachte sich in diesem Zeitraum ebenfalls, der Personalbestand liegt mit rund 16200 Beschäftigten heute beim Viereinhalbfachen des Niveaus vor 18 Jahren.

Rekordjahr 2020

In die Ära des amtierenden Drä­gerwerk-Vorstandsvorsitzenden fällt auch das bisherige Rekordjahr: So ließen die Sonderkonjunktur während der Corona-Pandemie und der große Bedarf an Produkten wie Beatmungsgeräten, Patientenmonitoren oder Verbrauchsartikeln wie FFP-Masken 2020 Auftragseingang, Um­satz und Ergebnis so stark steigen wie nie zuvor. An das Allzeithoch von 122 Euro aus dem Frühjahr 2015 konnte die Drägerwerk-Vorzugsaktie, die im SDax gelistet ist, im Verlauf der Coronakrise nicht anknüpfen. Heute notiert das Papier bei rund 42 Euro.

In einem vor rund zwei Jahren erschienenen Interview bezeichnete es Dräger als seinen Anspruch, das Unternehmen der nächsten Generation in einem besseren Zustand zu übergeben, als er selbst übernommen habe. Durch Übernahme der Siemens-Anteile an dem Medizintechnik-Joint-Venture Dräger Medical im Jahr 2009 sowie den mit Kosten von fast 500 Mill. Euro verbundenen Rückkauf von Genussscheinserien für eine einfachere Kapitalstruktur im Jahr 2020 wurden zwei große Herausforderungen bei Übernahme des Vorstandsvorsitzes gelöst. An diesem Sonnabend vollendet Stefan Dräger, der als Konzernchef aktuell bis Februar 2025 bestellt ist, sein 60.  Lebensjahr.