Luxusgüterindustrie

Generationswechsel bei LVMH

Stéphane Bianchi soll Antonio Belloni als stellvertretenden Generaldirektor von LVMH ablösen. Der Luxusgüterkonzern bekommt auch mehrere neue Verwaltungsräte, darunter Ex-Axa-Chef Henri de Castries sowie Frédéric und Alexandre Arnault.

Generationswechsel bei LVMH

Generationswechsel an der Spitze von LVMH

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Luxusgüterindustrie

Der Wachwechsel bei LVMH geht weiter. Nachdem Michael Burke im Februar Sydney Toledano an der Spitze von LVMH Fashion Group abgelöst hat, soll Stéphane Bianchi den stellvertretenden Generaldirektor und Vorstandsvorsitzenden des Luxusgüterriesen Antonio Belloni nach der Hauptversammlung am 18. April ersetzen. Während des Aktionärstreffens will LVMH-Hauptaktionär und Chef Bernard Arnault zudem die Berufung seiner beiden Söhne Alexandre und Frédéric sowie des früheren Axa-Chefs Henri de Castries in den Verwaltungsrat vorschlagen. Dem Gremium will er am selben Tag auch die Kooptation der New Yorker Rechtsanwältin und langjährigen Morgan Stanley-Managerin Wei Sun Christianson als Verwaltungsratsmitglied empfehlen.

Belloni, 69, hat 23 Jahre an der Seite von Arnault gearbeitet. Zwar wird er den Verwaltungsrat verlassen, doch er wird auch weiterhin für die weltweite Nummer 1 der Luxusgüterindustrie tätig sein. Er soll für Arnault strategische Aufgaben übernehmen und zudem Vorsitzender von LVMH Italie werden. Der aus der Lombardei stammende Manager hat eine Schlüsselrolle bei der Integration von Bulgari und Tiffany gespielt. Er hat auch die 2021 besiegelte Partnerschaft von LVMH und Google angestoßen.

Bellonis Nachfolger soll nicht nur zusammen mit Arnault die 70 Marken des Konzerns strategisch und operativ überwachen, sondern auch die für die weltweiten Regionen zuständigen Vorsitzenden des Konzerns sowie die Digitalisierung und den Bereich Data. Der aus Marseille stammende Bianchi hat zuletzt die Uhren- und Schmuck-Sparte von LVMH geleitet. Arnault hatte bereits bei der Vorstellung der Bilanz für 2023 angedeutet, dass der 59-Jährige bald mehr Verantwortung übernehmen könnte.

Der Absolvent des Institut d'Etudes Politiques in Paris („Science Po“) hat seine Karriere einst bei Arthur Andersen begonnen, bevor er zum Kosmetikkonzern Yves Rocher wechselte, dessen Generaldirektor er 1998 wurde. 2018 wechselte er zu LVMH an die Spitze von TAG Heuer und der Uhrensparte. Diese wird seit Februar von Frédéric Arnault geleitet.

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