Großaktionär

Kühne ist bei Lufthansa noch lange nicht fertig

Nachdem er seit April mehr als 10% an der Lufthansa hält, würde der neue Großaktionär Klaus-Michael Kühne nun einen Aufsichtsratsposten bei der Fluggesellschaft für seine Beteiligungsgesellschaft nicht ausschlagen. „Sollte der aktuelle...

Kühne ist bei Lufthansa noch lange nicht fertig

lis

Nachdem er seit April mehr als 10% an der Lufthansa hält, würde der neue Großaktionär Klaus-Michael Kühne nun einen Aufsichtsratsposten bei der Fluggesellschaft für seine Beteiligungsgesellschaft nicht ausschlagen. „Sollte der aktuelle Aufsichtsrat oder die Deutsche Lufthansa AG einen Sitz im Aufsichtsrat anbieten, würde die Kühne Aviation hierzu eine für diese Gremienverantwortung qualifizierte Persönlichkeit be­nennen“, hieß es am Mittwoch in einer Stimmrechtsmitteilung der Fluggesellschaft. Geschäftsführer der Kühne Aviation ist der Kühne-Vertraute Karl Gernandt. Bisher habe man darüber aber nicht gesprochen. Kühne hatte im April mitgeteilt, er habe seine Beteiligung an der Lufthansa auf mehr als 10% aufgestockt (vgl. BZ vom 12. April).

In der Pflichtmitteilung erklärte die Kühne Aviation (KA) GmbH, in der die Anteile geparkt sind, sie wolle eine Aufstockung in den nächsten zwölf Monaten nicht ausschließen. Kühne strebe für die Lufthansa eine stabile Kapitalstruktur und eine aktionärsfreundliche Dividendenpo­litik an. Die KA habe den Erwerb der 119 668 113 Aktien durch Eigenmittel und Fremdmittel mit Fälligkeiten von bis zu vier Monaten finanziert. Die Kühne-Beteiligung ist gemessen am Börsenkurs mehr als 800 Mill. Euro wert – die Aktie notierte am Mittwoch bei 6,83 Euro.

Die Lufthansa sei für die Kühne Holding „eine hervorragende Abrundung des bisherigen Beteiligungsportfolios, in der logistisches Know-how über diverse unabhängige Beteiligungen gebündelt ist“, hatte Kühne laut Reuters im April erklärt. Vier Wochen zuvor hatte der 84-Jährige einen Anteil von 5% gemeldet und war damit zum zweitgrößten Aktionär hinter dem staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (14%) aufgestiegen. Dem Milliardär gehören unter anderem die Mehrheit des Schweizer Logistikkonzerns Kühne + Nagel sowie 30% an der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd.