Fußball

Lange Schlange für den FC Chelsea

Die Liste der am FC Chelsea interessierten Milliardäre ist lang. Sie reicht vom Immobilienmogul Nick Candy bis zu Woody Johnson, einst Statthalter von Donald Trump in London.

Lange Schlange für den FC Chelsea

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Für den FC Chelsea hat sich eine illustre Schlange von Kaufinteressenten gebildet, in der sich Medienberichten zufolge neben dem britischen Immobilienmogul Nick Candy (49) auch der ehemalige US-Botschafter­ in Großbritannien wiederfindet. Der von Donald Trump entsandte Woody Johnson (74) sollte als Urenkel von Robert Wood Johnson I (Johnson & Johnson) keine Finanzierungsprobleme haben. Ihm gehört bereits das Football-Team New York Jets. An diesem Freitagabend um 21 Uhr britischer Zeit endete die Frist, bis zu der bei der US-Bank Raine Group Angebote für den Club abgegeben werden konnten. Aus diesen Offerten wird das Institut der „Daily Mail“ zufolge vier in die engere Auswahl nehmen. Man habe den Interessenten gegenüber betont, dass der Verkauf schnell über die Bühne gebracht werden soll.

Kein Wunder: Dem Club fehlt es an Geld, seit die britische Regierung seinen Eigentümer, Roman Abramowitsch (55), nach langem Zögern doch noch auf die Liste der mit Sanktionen belegten russischen Oligarchen gesetzt hat. Seine Assets wurden eingefroren, was für den FC Chelsea bedeutet, dass er keine neuen Tickets verkaufen darf. Der noch von Abramowitsch eingeleitete Verkaufsprozess läuft aber offenbar weiter. Am Mittwoch bestätigte die US-Milliardärsfamilie Ricketts (TD Ameritrade) ihre Absicht, ein Gebot abzugeben. Ihr gehört unter anderem das Baseball-Team Chicago Cubs. Tom Ricketts (58) soll sich für die Offerte mit Ken Griffin (53), dem Gründer des Hedgefonds Citadel, verbündet haben. Familienoberhaupt Joe Ricketts (80) musste sich 2019 dafür entschuldigen, dass er in einer Reihe von an die Öffentlichkeit gelangten E-Mails geschrieben hatte, Muslime seien seine Feinde. Bei Chelsea-Spielern wie N’Golo Kanté oder Hakim Ziyech dürfte eine Übernahme durch die Ricketts schlecht ankommen. Auch in der Fanbasis wird heftig darüber diskutiert, wen man gerne als neuen Eigentümer sähe.

Candy kommt mit Vialli

Aus Sicht der Fanpostille „Chelsea Chronicle“ könnte es sich als Geniestreich erweisen, dass sich Candy mit dem ehemaligen Chelsea-Manager Gianluca Vialli zusammengetan hat. Zu den Projekten des Immobilienentwicklers gehört der Luxusapartmentkomplex One Hyde Park in Knightsbridge. Doch es sind noch weitere Bieter mit im Rennen. Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss (86) hat sich offenbar mit Todd Boehly (El­dridge Industries) und Jonathan Goldstein (Cain International) zu­sammengetan. Boehly, der unter an­derem am Baseball-Team Los Angeles Dodgers beteiligt ist, hatte schon 2019 versucht, Abramowitsch den FC Chelsea abzukaufen. Goldstein wollte vor acht Jahren den Rivalen Tottenham erwerben. Der ehemalige British-Airways-Chairman Martin Broughton (74) hat angeblich den Sportfunktionär Sebastian Coe hinzugezogen. Er war schon einmal vorübergehend Chairman von Liverpool FC.

Ansonsten befinden sich noch das größte saudi-arabische Medienunternehmen, die Saudi Media Group von Mohamed Alkhereiji, und die Private-Equity-Gesellschaft Aeth­el­ Partners auf der Liste der möglichen Bieter.

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