Nachfolge Brudermüller

Asienvorstand Kamieth wird neuer BASF-Chef

Der Chemiekonzern BASF bereitet den Wechsel an der Vorstandsspitze vor: Asienvorstand Markus Kamieth ist als Nachfolger von CEO Martin Brudermüller auserkoren.

Asienvorstand Kamieth wird neuer BASF-Chef

Asienvorstand Kamieth folgt Brudermüller als BASF-Chef

swa Frankfurt
Von Sabine Wadewitz, Frankfurt

Der für das Asiengeschäft zuständige Vorstand Dr. Markus Kamieth (53) rückt in die Position des BASF-Chefs auf. Er wird den amtierenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Brudermüller (62) mit Ablauf der Hauptversammlung am 25. April 2024 ablösen, teilt das Unternehmen mit. Der Chemiker Kamieth galt neben seiner Vorstandskollegin Dr. Melanie Maas-Brunner (55) als Favorit für die Brudermüller-Nachfolge. Technologiechefin Maas-Brunner, ebenfalls Chemikerin, wird den Konzern nach mehr als 25 Jahren verlassen, um sich beruflich neu zu orientieren, wie sie auf der Plattform Linkedin bestätigt. Der Vertrag von Maas-Brunner, die auch als Arbeitsdirektorin und Standortleiterin für das Werk Ludwigshafen eingesetzt ist, läuft bis Ende Januar 2024.

Kamieth, geboren in Dinslaken, ist seit 1999 im BASF-Konzern und hat in verschiedenen nationalen und internationalen Funktionen gearbeitet. Er war einige Jahre in den USA und durfte sich seit 2020 mit Sitz in Hongkong im Asiengeschäft und speziell im Wachstumsmarkt China bewähren, wo BASF mit einem neuen integrierten Produktionsstandort in Zhanjiang derzeit ihre bislang größte Einzelinvestition stemmt. Kamieth verantwortet zudem den Unternehmensbereich Coatings, der Fahrzeuglacke, Bautenanstriche und Oberflächentechnik vereint und den BASF neben den Sparten Agrarchemie und Batteriematerialien einem Fitnesstest unterziehen will.

"Mit Markus Kamieth übernimmt ein überaus kompetenter und erfahrener Nachfolger, der während seiner vielfältigen beruflichen Stationen in Deutschland, den USA und Asien hervorragende Ergebnisse für BASF erzielt hat. Er vereint strategischen Weitblick sowie operative Umsetzungsstärke und wird den Geschäften und Teams bei BASF neue Impulse geben“, würdigt BASF-Aufsichtsratschef Dr. Kurt Bock den Manager.

Der Vorstand der BASF soll nach dem Revirement weiterhin aus sechs Köpfen bestehen. Nachfolgerin von Maas-Brunner wird zum 1. Februar 2023 Dr. Katja Scharpwinkel (54), die 2010 mit der Übernahme der damaligen Spezialchemiefirma Cognis zur BASF kam und derzeit die Region Europa, Naher Osten, Afrika leitet. „Der Aufsichtsrat bedauert den über einen längeren Zeitraum gereiften Wunsch von Melanie Maas-Brunner, sich neuen beruflichen Herausforderungen widmen zu wollen, und dankt ihr herzlich für ihre Verdienste“, verabschiedet Bock die scheidende Managerin.

In den Vorstand aufrücken soll zum 1. März 2023 zudem Anup Kothari (55), derzeit Leiter des Unternehmensbereichs Nutrition & Health. Der gebürtige Inder ist seit 1999 im Konzern und arbeitete in den USA, in Deutschland und China für BASF. Der Vertrag von Vorstandsmitglied Michael Heinz (59) wurde bis zur Hauptversammlung 2026 verlängert.

Kamieth rückt in herausfordernden Zeiten an die Spitze des Chemiekonzerns. BASF hat mit einem deutlichen Ertragsrückgang im Zuge der Konjunkturflaute zu kämpfen und die noch 2023 erwartete Erholung der Nachfrage zieht sich hin. Zudem ist das Unternehmen als energieintensiver Produzent von hohen Energiepreisen belastet, was die Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft einschränken dürfte.