BSDEX

Stuttgarter Kryptobörse verliert CEO

Die Börse Stuttgart Digital Exchange verliert laut Medienberichten ihren CEO: Maximilian von Wallenberg schließt sich demnach einem Start-up aus dem Bereich der dezentralisierten Finanzen an.

Stuttgarter Kryptobörse verliert CEO

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CEO Maximilian von Wallenberg verlässt laut Medienberichten die Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX). Die Kryptobörse soll den Abgang gegenüber dem Magazin „Finance Forward“ bestätigt haben. Demnach stößt der Manager zum Start-up von Peter Großkopf, der im April seinen Posten als Chief Technology Officer der BSDEX abgegeben hatte. Details zum mutmaßlichen neuen Arbeitgeber von Wallenbergs liegen noch nicht vor – so ist lediglich bekannt, dass das Fintech im Bereich der „Decentralized Finance“ aktiv werden soll. Der Grundgedanke hinter diesem Trendthema besteht darin, auf zentrale Intermediäre wie Börsenmakler und Banken zu verzichten und stattdessen eine offene, transparente und von den Nutzern geführte Infrastruktur zu schaffen.

Erfahrener Gründer

Noch befindet sich Großkopfs Start-up in der Einstellungsphase, wie der Gründer in seinem Status auf dem beruflichen Netzwerk Linkedin schreibt. Mit der Verpflichtung seines alten Kollegen von Wallenberg hat Großkopf nun aber einen potenziellen Coup gelandet. Der scheidende BSDEX-CEO bringt viel Erfahrung mit jungen Unternehmen mit: Die von ihm entwickelte Plattform Stylesets wurde 2014 vom Onlinehändler Dailylook.com übernommen – im Anschluss startete von Wallenberg die Krypto-Brokerage-App Uptick, an deren Technologie sich der Assetmanager Quantumrock im Jahr 2018 die Rechte sicherte.

Nachdem der Serienunternehmer in der Folge als Head of Digital Assets bei Quantumrock tätig war, trat er im Juli 2020 den Posten als CEO der BSDEX an. Die Kryptoplattform ist ein Joint Venture der Börse Stuttgart, des Portals Finanzen.net und dessen Muttergesellschaft, der Verlagsgruppe Axel Springer. Im Gegensatz zur Bison-App der Börse Stuttgart, über die Privatanleger Kryptowährungen handeln können, soll die BSDEX semiprofessionelle und institutionelle Investoren ansprechen. Sie hat nach Angaben von Wallenbergs ein Handelsvolumen von 1 Mrd. Euro erreicht, geknackt wurde die Marke demnach bereits im Mai.

Wettbewerb zieht an

Die Kryptobörse sieht in der deutschen Regulierung digitaler Assets einen Vorteil für sich. Allerdings drängt zunehmend ausländische Konkurrenz auf den Markt, darunter auch die nach durchschnittlichem Volumen weltweit führende Handelsplattform Binance. Angesichts des verschärften Wettbewerbs dürften die kurz aufeinanderfolgenden Abgänge der Führungskräfte Großkopf und von Wallenberg die BSDEX nach Einschätzung von Beobachtern empfindlich treffen. Laut Medienberichten soll Sebastian Warnke, bisher Head of Strategy and Business Development, nun die Nachfolge von Wallenbergs antreten. Zudem soll angeblich noch ein weiterer Geschäftsführer folgen.