Bilanzvorlage

Allianz stärkt Resilienz und peilt Rekordgewinn an

Während in München die Sicherheitskonferenz begann, präsentierte die Allianz am Freitag nur wenige Kilometer entfernt ihre Bilanz. Für eine Welt voller Krisen sieht sie sich gut gerüstet.

Allianz stärkt Resilienz und peilt Rekordgewinn an

mic München

Die Allianz sieht sich gut vorbereitet für die Welt voller Krisen. „Wir haben in den letzten zehn Jahren unseren Ausblick fast immer übertroffen“, sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol der Börsen-Zeitung im Rahmen der virtuellen Bilanzpressekonferenz. Nach dem operativen Rekordgewinn von 14,2 Mrd. Euro im vergangenen Jahr peilt der Versicherer nun 13,2 bis 15,2 Mrd. Euro an. Die Münchner würden beim Übertreffen des Mittelwerts einen neuen Höchststand erreichen.

„Wieder einmal zahlt sich unsere Diversifikation aus“, sagte Vorstandsvorsitzender Oliver Bäte im Interview. Während die Sparte Assetmanagement von den Marktturbulenzen getroffen werde, würden nun die Sachversicherer ihr Ergebnis 2023 voraussichtlich um mehr als 10% erhöhen. Er wies auch darauf hin, dass die Allianz ihre Resilienz gesteigert habe, indem das Kapital gefestigt wurde.

Die Allianz habe außerdem eine riesige Rückstellung für die Inflation gebucht, sagte Terzariol. Zudem sorgen aus Sicht des Finanzvorstands Umschichtungen in den Kapitalanlagen für höhere Renditen: „Wir können uns besser schlagen, wenn wir etwas mehr in festverzinsliche Anlagen statt in Aktien investieren.“

Mit dem Ergebnis 2022 zeigte sich Terzariol sehr zufrieden. Das operative Ergebnis stieg um 5,7%. Bäte beunruhigt nicht, dass der bereinigte Umsatz zuletzt stagnierte. „Um das Thema Wachstum mache ich mir perspektivisch überhaupt keine Sorgen“, sagte er: „Die Menschen suchen in Zeiten der Angst die Unternehmen, denen sie vertrauen.“ Die Zufriedenheit der Kunden sei zuletzt auf Rekordhöhe gestiegen.

Die Dividende soll um 5,6% auf 11,40 Euro steigen gemäß der Zusage, die Ausschüttung um mindestens 5% pro Jahr zu steigern. Inklusive der Aktienrückkäufe – das aktuelle Programm addiert sich auf 1 Mrd. Euro – stieg die Ausschüttungsquote auf fast 100% (siehe Grafik). Nachhaltig sei eher eine Quote von 60 bis 70%, räumte Bäte in der Bilanzpressekonferenz ein. Er erkenne den Wunsch des Kapitalmarktes nach Rückkäufen an: „Aber ich sage auch: Das Beste sollte sein, in das eigene Unternehmen zu investieren.“ Dafür brauche man die richtige Rendite. Bäte kündigte an, die Eigenkapitalrendite in der Lebensversicherung steigern zu wollen und dabei auch die Altverträge im Blick zu haben.

Bäte sagte, die Allianz strebe auf der Hauptversammlung (HV) nicht nach einer Ermächtigung, die virtuelle HVs über fünf Jahre ermöglicht.

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