Bayer hat einen neuen Chef: Am 1. Juni tritt Bill Anderson an die Spitze des Pharma- und Agrarkonzerns. Das hat der Aufsichtsrat einstimmig entschieden, wie Bayer mitteilte. Anderson, der bis Ende vorigen Jahres CEO der Pharmasparte von Roche war, tritt die Nachfolge von Werner Baumann an, der sich Ende Mai 2023 vorzeitig in den Ruhestand verabschiedet. Die Wahl von Anderson sei Ergebnis eines umfassenden Auswahlverfahrens, das der Aufsichtsrat unter Leitung von Norbert Winkeljohann Mitte 2022 angestoßen hatte.

Anderson tritt seinen Dienst in Leverkusen schon zum 1. April an, um sich von seinem Vorgänger einführen zu lassen. Das Vorgehen erinnert an die Bestellung von Marijn Dekkers, dem ersten Vorstandsvorsitzenden, der nicht aus den eigenen Reihen rekrutiert worden war. Der Unterschied: Dekkers wurde eine Einarbeitungszeit von einem Jahr zugestanden, Anderson muss in zwei Monaten fit gemacht werden.

Mit der Entscheidung für einen externen Manager ist Winkeljohann den Forderungen zahlreicher Aktionäre nachgekommen, die zuletzt immer drängender einen Neuanfang mit neuem CEO gefordert hatten. Entsprechend positiv fiel die Reaktion am Aktienmarkt aus: Bayer schnellten nach Bekanntgabe der Nachricht um 6 % auf 62,49 Euro in die Höhe.

Anderson, 56, ist gebürtiger US-Amerikaner und studierter Chemieingenieur. Seine berufliche Laufbahn führte ihn jedoch auch in mehrere europäische Länder, darunter die Niederlande, Belgien und die Schweiz. Die Aktie reagierte auf die Mitteilung des Konzerns im späten Handel mit einem Kursschub. Sie zog bis auf 62,89 Euro an und schloss mit einem Gewinn von 6% bei 62,49 Euro als Spitzenreiter des Dax, der um 0,6% auf 15412 Zähler stieg. Die Ölpreise legten den dritten Tag in Folge zu, die Notierung der Nordseesorte Brent stieg um 0,5% auf 84,14 Dollar. Der Euro legte um 0,1% auf 1,0731 Dollar zu.

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