Autoindustrie

Automobil­branche zeigt Kontrast­programm

Tesla steckt die Herausforderungen aus Produktionsausfällen, Lieferengpässen und steigenden Preisen augenscheinlich locker weg, während Continental die Prognose bereits kassiert. Der Zulieferer kann einige Preissteigerungen weitergeben, aber nicht alle.

Automobil­branche zeigt Kontrast­programm

hei/jh Frankfurt/München

Die wirtschaftlichen Verwerfungen des Ukraine-Kriegs sowie jüngste, rigide Corona-Einschränkungen in China, die mit Lieferengpässen und Preissteigerungen einhergehen, werden in der Automobilbranche ganz unterschiedlich verkraftet. Während der Autozulieferer Continental im laufenden Jahr mit „nachhaltigen Störungen“ rechnet und deshalb die bereits verhaltene Ertragsprognose kassiert, fährt der E-Auto-Pionier Tesla bisher weiter in der Erfolgsspur. Im ersten Quartal gelangen dem kalifornischen Konzern, dessen Stückzahlen noch weit hinter denen der etablierten Autohersteller zurückbleiben, Rekorde bei Umsatz und Ergebnis. Vor allem der Gewinn machte einen Quantensprung. Das operative Ergebnis schoss um mehr als 500% in die Höhe, die Marge stellte sich auf 19,2%. Damit ist Tesla der profitabelste Autokonzern der Welt gemessen am Betriebsgewinn je Fahrzeug, wenn man den Nischen-Player Ferrari außen vor lässt. Investoren reagierten euphorisch: Der Kurs der Tesla-Aktie legte nach Handelsbeginn um bis zu 10% zu.

Unterdessen plagt den Elektroautobauer mit Blick nach vorn auch die Sorge vor Materialknappheit und steigenden Preisen – Probleme, die aus Sicht von Gründer und CEO Elon Musk „unterschätzt werden“. Er verwies auf „langfristige Verträge“, die allerdings irgendwann auch auslaufen würden.

Der deutsche Autozulieferer Continental reagierte am Donnerstag auf die stark gestiegenen Preise für Rohstoffe, Material und Energie mit einer Korrektur der Prognose und senkte die Spanne für die erwartete Ergebnismarge. „Insgesamt rechnen wir mit mindestens 3,5 Mrd. Euro mehr Kosten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer.

In den ersten drei Monaten verringerte sich die bereinigte Umsatzrendite des Konzerns vor Zinsen und Steuern auf 4,7 (i.V. 8,5)%. Der Erlös nahm nach vorläufigen Zahlen auf 9,3 (8,6) Mrd. Euro zu (siehe Grafik). Die Sparte Automotive geriet in die Verlustzone.

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