Die Deutsche Lufthansa will die italienische Staatsairline ITA Airways übernehmen. Man habe beim italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium „ein entsprechendes Angebot in Form einer Absichtserklärung eingereicht“, teilte das deutsche Unternehmen mit. Im Fall einer beiderseitigen Unterzeichnung der Absichtserklärung würden weitere Verhandlungen exklusiv geführt, heißt es in einer Erklärung der Lufthansa weiter.

In Italien wird erwartet, dass die Verhandlungen relativ schnell aufgenommen werden. Denn erstens gibt es mit der Lufthansa nur einen Bewerber – zuletzt hatte Air France-KLM abgewinkt – und zweitens drängt die Zeit, weil ITA Airways hohe Verluste schreibt und die Liquidität der Gesellschaft dramatisch schmilzt. Täglich werden zwischen 1,0 und 1,5 Mill. Euro verbrannt. In der Kasse sind noch 530 Mill. Euro, heißt es in italienischen Medien.

Lufthansa will zunächst einen Minderheitsanteil von 35 bis 40 % übernehmen, ist zu hören, wird aber nicht bestätigt. Im Gespräch ist ein Kaufpreis von mehr als 300 Mill. Euro. Vorher war von 200 Mill. bis 240 Mill. Euro die Rede. In einem zweiten Schritt wird die Übernahme der restlichen ITA-Anteile angestrebt.

Im Zentrum der geplanten Gespräche steht laut Lufthansa die Ausgestaltung einer möglichen Beteiligung, „die kommerzielle und operative Einbindung von ITA in die Lufthansa Airline Group und die sich daraus ergebenden Synergien“. Die Umsetzung der Transaktion bei einem Vertragsabschluss stehe unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.

Beobachter erwarten keine un­überwindbaren kartellrechtlichen Auflagen. Lufthansa kann auch mit einem Minderheitsanteil die operative Führung bei ITA übernehmen. Unklar ist, welche weiteren Bedingungen die Lufthansa stellt.