Zürich/Frankfurt –  Der privat gehaltene Genfer Aromen- und Riechstoffhersteller Firmenich und der niederländische Feinchemiekonzern DSM schließen sich in einem Milliardendeal zusammen. Aus dem Merger soll ein breit aufgestellter Konzern mit 28000 Beschäftigten und einem kombinierten Umsatz von 11,4 Mrd. Euro entstehen. Das Portfolio von DSM-Firmenich umfasst Duftstoffe für Parfum und Schönheitsmittel, Aromen für Getränke und Nahrungsmittel sowie Vitamine und andere Nahrungsergänzungsstoffe für Menschen und Tiere.

Die Fusion wird über einen Aktientausch mit einer Barkomponente vollzogen, wobei die Aktionäre von DSM an dem neuen Konzern 65,5% halten werden, auf die Firmenich-Eigner entfallen 34,5%. Die Gesellschafter der Schweizer Firma erhalten zudem 3,5 Mrd. Euro in bar. Einen Erlös in etwa dieser Höhe in Cash wird DSM aus dem Verkauf ihrer Kunststoffsparte an Lanxess und Advent erzielen.

An der Börse kamen die Transaktionen gut an. Die Aktie von DSM legte mehr als 7% zu; damit bringt es das Unternehmen auf einen Marktwert von 27 Mrd. Euro.

Das fusionierte Unternehmen plant mittelfristig ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 7% und peilt eine operative Marge von 22 bis 23% an. Die Firmen versprechen sich aus der Fusion Synergien von 350 Mill. Euro pro Jahr. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2023 abgeschlossen werden. Die Investmentbank Goldman Sachs steht Firmenich in dem Deal federführend zur Seite, DSM wird von Centerview Partners und J.P. Morgan unterstützt.

Firmenich steht in direkter Konkurrenz zu den führenden Aromen- und Riechstoffherstellern Givaudan und IFF. Diese teilen sich zusammen mit der deutschen Symrise und Firmenich einen Weltmarktanteil von rund 50%. Der US-Konzern IFF ist nach der Übernahme des Nutrition-Geschäfts des Chemieunternehmens DuPont im Portfolio ähnlich breit aufgestellt wie die künftige DSM-Firmenich mit den Segmenten Gesundheit und Ernährung sowie Düfte und Aromen.

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