Joint Venture

Partner soll SAP in der Banken-IT Beine machen

Finanzdienstleister haben ihre Ausgaben für Enterprise Software zuletzt stark gesteigert. Um daran stärker zu partizipieren, gibt SAP das Branchen-Know-how in ein Joint Venture und gibt die Kontrolle ab.

Partner soll SAP in der Banken-IT Beine machen

scd Frankfurt

Der Softwarekonzern SAP macht in der Finanzdienstleistungsbranche sehr großes Potenzial aus. „Der Markt für Finanzdienstleister eröffnet uns riesige Chancen“, sagt SAP-Finanzvorstand Luka Mucic. Dennoch soll das auf die Branche spezialisierte Geschäft samt zugehörigen Softwareingenieuren, Servicekräften und Vertriebsmitarbeitern aus dem Konzern herausgelöst und in eine gemeinsame Gesellschaft mit der Beteiligungsfirma Dediq eingebracht werden, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Die neue Einheit Financial Services Industry (FSI), für die noch ein Name gesucht wird, soll schneller finanzbranchenspezifische Produkte auf den Markt bringen können, als unter dem Konzerndach möglich wäre.

Mit Dediq hat SAP einen Partner gefunden, der bereit ist, 500 Mill. Euro in die gemeinsame Firma zu stecken und langfristig dabeizubleiben. Der geschäftsführende Partner Matthias Tomann rechnet damit, dass die FSI-Gesellschaft binnen weniger Jahre zu einem eigenständigen 1-Mrd.-Euro-Geschäft werden kann. Mucic will keine konkreten Umsatzziele geben, sagt aber, der Markt sei so groß, dass man sicher keinen hervorragenden Job gemacht hätte, wenn das Geschäft in einigen Jahren nicht ein recht großes, eigenständiges Unternehmen wäre.

An dieser Gesellschaft wird SAP jedoch nur 20% halten, während Dediq mit 80% klar in der Mehrheit sein wird. Neben dem anteiligen Gewinn darf SAP allerdings auch auf hohe Lizenzerlöse hoffen. Die branchenspezifischen, agilen Lösungen, die das neue Unternehmen entwickeln will, sollen auf Basistechnologien von SAP aufsetzen. „SAP hat eine konkurrenzlose Enterprise-Plattform“, lobt Tomann. „Wir sind überzeugt, wenn wir den nötigen Fokus mitbringen und ausreichend Investitionen vornehmen, werden wir 80 bis 90% dessen abdecken können, was Finanzdienstleister benötigen.“ Laut den Marktforschern von Gartner hat sich das Geschäft mit Enterprise Software in der Banken-IT zuletzt deutlich besser entwickelt als der Gesamtmarkt (siehe Grafik).

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Bericht Seite 11

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