Ukraine-Krise

Putin entsendet Truppen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Entsendung von Soldaten in die Ost-Ukraine angeordnet. Aus Furcht vor einem Einmarsch verkaufen Investoren am Montag russische Aktien. Der Index Moex brach ein, während der RTS-Index bis zu 17% verlor.

Putin entsendet Truppen

wbr Frankfurt

Der russische Präsident Wladimir Putin hat ungeachtet der Warnungen des Westens die Entsendung von Soldaten in die Ost-Ukraine angeordnet. In den Außenbezirken der Stadt Donezk rollten am frühen Dienstagmorgen Militärfahrzeuge durch die Straßen. Darunter waren auch mehrere nicht gekennzeichnete Panzer, wie ein Reuters-Mitarbeiter berichtete. Putin hatte die Entsendung von “Friedenstruppen” in die Separatistengebiete im Osten der Ukraine angekündigt, nachdem er die Regionen Donezk und Luhansk als unabhängig anerkannt hatte. Der Westen verurteilte die Anerkennung scharf. US-Präsident Joe Biden setzte erste Sanktionen in Kraft und kündigte weitere Maßnahmen in Abstimmung mit den Verbündeten an.

Aus Furcht vor einem Einmarsch haben Investoren russische Aktien verkauft. Der Index Moex brach am Montag um bis zu 14% ein, während der auf Dollar lautende RTS-Index bis zu 17% verlor. Die russische Währung verlor im Tagesverlauf stark an Wert und notierte am Abend mit minus 3,6% bei 79,86 Rubel pro Dollar.

Der Konflikt belastete zum Wochenauftakt auch Europas Aktienmärkte. Im Handel am Montag sorgten zunächst Meldungen über ein geplantes Treffen zwischen Biden und Putin für Auftrieb, ehe die Notierungen absackten. Zweifel, ob das Treffen zustande kommt, vor allem weitere beunruhigende Nachrichten über russische Truppenbewegungen und Kampfhandlungen im Osten der Ukraine schürten Kriegsangst.  Der Dax fiel bis auf 14618 Punkte ab, den niedrigsten Stand seit März 2021. Zum Börsenschluss am Montag lag der deutsche Leitindex mit einem Verlust von 2,1% bei 14731 Zählern, der Euro Stoxx 50 gab 2,2% auf 3986 Punkte ab. Die Einkaufsmanagerindizes hatten keinen Einfluss auf die Kursbildung, obwohl sie stärker ausfielen, als erwartet worden war. Die US-Aktienbörsen blieben wegen eines Feiertags geschlossen.

Die Spannungen im Ukraine-Konflikt sorgten für einen Anstieg des Ölpreises. Der Preis der Rohölsorte Brent Crude legte zu Wochenbeginn um 2,9% auf 96,30 Dollar je Barrel zu. Spürbar verteuert hat sich auch der Preis für Erdgas.

Seiten 5, 13 und 20

Wertberichtigt Seite 6

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