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Rekordgewinn für HSBC Deutschland

HSBC Deutschland hat 2021 ein Rekordergebnis eingefahren. Den Ausblick auf 2022 stellt Vorstandssprecher Nicolo Salsano im Interview der Börsen-Zeitung angesichts des Krieges in der Ukraine unter Vorbehalt.

Rekordgewinn für HSBC Deutschland

bn Frankfurt

Ein reges operatives Geschäft, fallende Risikovorsorge sowie Sondereffekte haben HSBC Deutschland 2021 ein Rekordergebnis beschert. Der Vorsteuergewinn kletterte um 47% auf 294 Mill. Euro, wie die Bank am heutigen Mittwoch bekannt geben will. Die operativen Erlöse kamen derweil nur um 1% auf 900 Mill. Euro voran. In der Umsatzentwicklung schlage sich nieder, „dass wir nicht alles bei uns buchen, sondern die globale Aufstellung der HSBC-Bilanzen besser nutzen“, erklärt Vorstandssprecher Nicolo Salsano im Interview der Börsen-Zeitung die scheinbare Stagnation der Erlöse. Handels-, Provisionsergebnis und Zinsergebnis hätten „sich grundsätzlich sehr positiv entwickelt“.

Den Ausblick auf 2022 stellt der Manager nach der Invasion Russlands in die Ukraine unter Vorbehalt, zeigt sich davon abgesehen indes optimistisch. „Bis vor vier Wochen hätte ich klar gesagt, dass wir erneut mit einem sehr, sehr positiven Ergebnis rechnen, in etwa auf vergleichbarem Niveau. Vielleicht wäre es auch ein drittes Rekordergebnis geworden.“ Nun müsse der Konzern abwarten, wie sich der Krieg auswirke. Bislang habe die Bank ihre Planung nicht korrigiert. „Allerdings verbietet die gegenwärtige Marktlage schlichtweg eine seriöse Prognose.“

Dabei hat die Bank „eine positive Entwicklung der Zinslandschaft“ unterstellt und setzt darauf, dass „der Markt ganz klar weiter eine elementare Stütze“ für den Handel und die Wertpapierdienstleistungssparte sein wird. Nach einer Vorsteuereigenkapitalrendite von 12% im vergangenen Jahr liege die Bank derzeit bei gut 11%: „Damit sind wir absolut zufrieden.“

Investieren will das Haus 2022 in das Geschäft mit Unternehmenskunden und in die IT. Im Zuge eines längeren Umbaus, in dessen Verlauf die Mutter beim Düsseldorfer Institut auf 100% aufstockte und nun dessen Integration in die französische Europa-Tochter ansteht, verarbeitet HSBC Deutschland dem Vernehmen nach einen höheren dreistelligen Millionenaufwand. Wie Salsano überdies berichtet, hat die Bank eine Einigung mit der Commerzbank erzielt, die eine Auslagerung ihrer Wertpapierabwicklung vor Monaten unversehens abgeblasen hatte. Zum Inhalt der Vereinbarung schweigt er.

Interview Seite 3

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