Ukraine-Konflikt spitzt sich zu Russische Aktien brechen ein
wbr Frankfurt
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die beiden Regionen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhängige „Volksrepubliken“ anerkannt. Der Kremlchef unterzeichnete am Montagabend ein entsprechendes Dekret. Damit bricht Putin das Minsker Abkommen. Russland unterstützt die Separatistenrepubliken im Osten der Ukraine. Die EU kündigte für diesen Fall Sanktionen an. Aus Furcht vor einem Einmarsch haben Investoren russische Aktien verkauft. Der Index Moex brach um bis zu 14% ein, während der auf Dollar lautende RTS-Index bis zu 17% verlor. Unterdessen sagte das russische Finanzministerium nach Angaben von Bloomberg den für Dienstag geplanten Verkauf von Anleihen ab und begründete dies mit der „erhöhten Volatilität auf den Finanzmärkten“, da die Renditen für zehnjährige Rubelanleihen um fast 70 Basispunkte angestiegen seien. Die russische Währung verlor im Tagesverlauf stark an Wert und notierte am Abend mit minus 3,6% bei 79,86 Rubel pro Dollar.
Der Konflikt belastete Europas Aktienmärkte. Zunächst sorgten Meldungen über ein geplantes Treffen zwischen Biden und Putin für Auftrieb, ehe die Notierungen absackten. Zweifel, ob das Treffen zustande kommt, vor allem weitere beunruhigende Nachrichten über russische Truppenbewegungen und Kampfhandlungen im Osten der Ukraine schürten Kriegsangst. Der Dax sackte bis auf 14618 Punkte ab, den niedrigsten Stand seit März 2021. Zum Börsenschluss lag der deutsche Leitindex mit einem Verlust von 2,1% bei 14731 Zählern, der Euro Stoxx 50 gab 2,2% auf 3986 Punkte ab. Die Einkaufsmanagerindizes hatten keinen Einfluss auf die Kursbildung, obwohl sie stärker ausfielen, als erwartet worden war. Die US-Aktienbörsen blieben wegen eines Feiertags geschlossen.
Die Spannungen im Ukraine-Konflikt sorgten für einen Anstieg des Ölpreises. Der Preis der Rohölsorte Brent Crude legte um 2,9% auf 96,30 Dollar je Barrel zu. Spürbar verteuert hat sich auch der Preis für Erdgas.
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Wertberichtigt Seite 6