Der Auftragseingang hat der US-Industrie im Juli keinen neuen Schub geben können. Die Bestellungen für langlebige Gebrauchsgüter wie Flugzeuge und Maschinen verharrten auf dem Vormonatswert, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten indes mit einem Zuwachs um 0,6% gerechnet. Allerdings war die Entwicklung im Vormonat besser ausgefallen als bisher bekannt. Das Ministerium revidierte den Anstieg auf nunmehr 2,2% im Monatsvergleich, nachdem zuvor nur ein Zuwachs um 2,0% gemeldet worden war.

Ohne den Transportsektor, zu dem etwa Flugzeuge zählen, stiegen die Aufträge im Juli um 0,3%. Die Aufträge für Kapitalgüter abseits des Militärbereichs und ohne Flugzeuge kletterten um 0,4% nach oben. Die Zahl gilt gemeinhin als Indikator für die Investitionsneigung der Unternehmen.

Auch Konjunkturumfragen zeigen ein eher gedämpftes Bild von der US-Wirtschaft. Wie der Finanzdienstleisters S&P Global meldet, hielt sich die Industrie zwar noch im Wachstumsbereich, die Dienstleister aber müssen sich auf einen Schrumpfungsprozess einstellen. Lieferengpässe ebenso wie die höheren Zinsen und die starke Teuerung im Land trugen dazu bei, dass die Nachfrage der Kunden gedämpft wurde.

Die Einschätzung der Konjunkturlage ist Grundlage für die Beurteilung der Notenbanker bei der Bekämpfung der hohen Inflation. Anleger erhoffen sich darüber hinaus Aufschlüsse über den künftigen Kurs in der Geldpolitik auf dem am Donnerstag beginnenden Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, im US-Bundesstaat Wyoming. Allgemein wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed weiter einen strikten Straffungskurs verfolgen wird, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen.