Allianz

Vorstandschef irritiert mit Aussage zu Rechtsstreit

Das US-Justizministerium ist schon länger beim Streit der Allianz mit US-Anlegern aktiv. Vorstandschef Bäte nannte auf einer Analystenkonferenz unerwartet das Datum Mai.

Vorstandschef irritiert mit Aussage zu Rechtsstreit

mic München

Das US-Justizministerium (DOJ) klopft der Allianz im Milliarden-Streit um eine US-Fondsfamilie schon viel länger auf die Finger als bisher angenommen. Dies legte Vorstandsvorsitzender Oliver Bäte am Freitagnachmittag unerwartet offen.  „Ende Mai ist die DOJ reingekommen und hat sich einige zusätzliche Dinge angeschaut“, sagte er in einer auf Englisch abgehaltenen Analystenkonferenz. Die Allianz habe freiwillig Seite an Seite (mit dem DOJ) an diesen Dingen gearbeitet.

Erstmals hatte der Versicherer am Sonntagabend berichtet, dass das U.S. Department of Justice eine Untersuchung in Zusammenhang mit den umstrittenen Structured-Alpha-Fonds eingeleitet und ein Ersuchen­ zur freiwilligen Überlassung von Informationen übermittelt hat. Dies hatte den Allianz-Aktienkurs am vergangenen Montag um 8% fallen lassen. Nachdem Bäte in der Telefonkonferenz das Datum Mai genannt hatte, verweigerte er auf die überraschte Nachfrage eines Analysten, der auf die zeitliche Verzögerung zwischen der DOJ-Intervention und der Ad-hoc-Mitteilung anspielte, weitere Auskünfte. Er habe einen wirklich strengen Chefjuristen neben sich sitzen, sagte Bäte. Dieser sage, was immer man früher gesagt habe, sei das Einzige, was man sagen könne. Die Allianz ordnete die Aussage Bätes auf Nachfrage nicht weiter ein.

Bäte hatte zuvor in einer Telefonkonferenz mit Journalisten über die Untersuchungen rund um jene 25 Gerichtsverfahren berichtet, in denen meist institutionelle Investoren die Allianz auf 6 Mrd. Dollar wegen Kursverlusten verklagt haben. Er deutete an, dass die Fonds zwar wie versprochen performt hätten. Trotzdem habe sich in der letzten Woche die rechtliche Einschätzung, was in der Fondsgesellschaft passiert sei, verändert. Es sei eben nicht alles perfekt gelaufen im Fondsmanagement. Die Allianz habe ein Interesse daran, das Thema konsequent, zeitnah und abschließend wegzukriegen, damit sie sich auf die Zukunft konzentrieren könne.

Das zweite Quartal lief für die Allianz gut. Der bereinigte Umsatz stieg um 13%, der Gewinn erhöhte sich um 46%. Der Versicherer formulierte seine Gewinnprognose optimistischer. Der Aktienkurs stieg um 2,5%.

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