Autoindustrie

VW-Chef sieht sich durch Vorstands­umbau gestärkt

Durch den vom Aufsichtsrat beschlossenen Vorstandsumbau sieht sich VW-Konzernchef Herbert Diess nach einem wochenlangen Machtkampf mit dem Betriebsrat gestärkt.

VW-Chef sieht sich durch Vorstands­umbau gestärkt

ste Hamburg

Nach dem wochenlangen Machtkampf zwischen Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess und der Arbeitnehmervertretung um den künftigen Kurs des Wolfsburger Autobauers hat der Aufsichtsrat einen Vorstandsumbau beschlossen. Wie das Unternehmen mitteilte, wird Diess Anfang 2022 die Zuständigkeit für die Software-Firma Cariad von Audi-Chef Markus Duesmann übernehmen. VW-Markenchef Ralf Brandstätter soll zeitgleich das neue Ressort Volkswagen Pkw im Konzernvorstand und ab August die bislang bei Diess liegende Zuständigkeit für das wichtige, zuletzt schwächelnde China-Geschäft übernehmen. Diess bleibt nach eigenen Angaben mindestens bis Mitte kommenden Jahres verantwortlicher Vorstand für die Markengruppe der Volumenhersteller im Konzern.

„Ich fühle mich durch die Berufungen und durch die Organisation deutlich gestärkt“, sagte der Konzernchef nach der Aufsichtsratssitzung, in der auch Chefjurist Manfred Döss zum Nachfolger von Hiltrud Werner als Vorstand für Integrität und Recht, Hauke Stars, früheres Vorstandsmitglied der Deutschen Börse, zum ­Vorstand für das neue IT-Ressort so­wie Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann in gleicher Funktion in den Konzernvorstand berufen wurden. Ein im Herbst erneut eskalierter Streit mit Betriebsrat und Gewerkschaft, der sich an unabgestimmten Überlegungen für einen Abbau von 30000 Arbeitsplätzen am aktuell schwach ausgelasteten Stammwerk Wolfsburg entzündete, hatte sich für Volkswagen auch negativ an der Börse ausgewirkt. „Es tut uns leid für die Teilnehmer am Kapitalmarkt, dass wir für Verunsicherung gesorgt haben“, sagte VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch. Die VW-Vorzüge gaben am Donnerstag um 1% auf 182,44 Euro nach.

Der Konzern hatte auch mitgeteilt, dass die nun geplanten Investitionen von 89 Mrd. Euro in Zukunftstechnologien in den kommenden fünf Jahren mit 56% erstmals den größten Anteil an den Gesamtinvestitionen ausmachen würden. Der Betriebsrat und das mit 20% an VW beteiligte Land Niedersachsen zeigten sich zufrieden mit den Ergebnissen der diesjährigen Planungsrunde.

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