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Blue Air will per Reverse Takeover an die Börse

Der rumänische Billigflieger Blue Air strebt bei seinem Gang an das Londoner Wachstumssegment AIM eine Bewertung von bis zu 500 Mill. Pfund an.

Blue Air will per Reverse Takeover an die Börse

hip London

Die Fluggesellschaft Blue Air will im Herbst an der Londoner Börse landen, indem sie in den Börsenmantel von Ridgecrest schlüpft. Die Aktien des Vehikels wurden bereits vom Handel ausgesetzt. Medienberichten zufolge strebt das Unternehmen von Cristian Rada eine Bewertung von bis zu 500 Mill. Pfund an. Es will bis zu 250 Mill. Euro erlösen, zunächst durch die Ausgabe von Wandelanleihen, dann mit neuen Aktien, um seine Flotte zu vergrößern. Der schnell wachsende osteuropäische Rivale Wizz Air ist bereits in London notiert. Trotz der anhaltenden Unsicherheiten haben Wizz Air und andere Low-Cost-Konkurrenten die Coronakrise genutzt, um neue Strecken zu eröffnen. Die ungarische Airline, die Ryanair im Osteuropageschäft Konkurrenz macht, fliegt derzeit 43 Ziele an. Vor der Pandemie waren es 25.

Ihrer Website zufolge betreibt Blue Air 18 Maschinen vom Typ Boeing 737. Im April erhielt die nach Passagierzahl größte rumänische Fluggesellschaft den ersten Jet vom Typ Boeing 737-8 Max, auf den das 2004 gegründete Unternehmen bei seiner Expansion setzt. In den kommenden fünf Jahren soll die Flotte auf 50 Maschinen aufgestockt werden. Blue Air hat ihren Sitz in Bukarest und unterhält eine zusätzliche Basis in Tu­rin. Der Carrier konnte sich Slots in Amsterdam, Frankfurt, London-Heathrow und am Pariser Flughafen Charles de Gaulle sichern. Vor der Pandemie flog Blue Air profitabel. Für das Ende September 2019 abgelaufene Jahr wies die Airline einen Vorsteuergewinn von 6,75 Mill. Euro aus. Ridgecrest lässt sich bei der Transaktion von Allenby Capital beraten, Blue Air von Barons Capital Partners.

Der ehemalige Blue-Air-Pilot Rada war „Romania Libera“ zufolge einer der vier rumänischen Geschäftsleute hinter dem Vehikel Airline Management Solutions, das den Carrier 2013 für 30 Mill. Euro von der insolventen Romstrade erwarb. Ihm gehörten dem Blatt zufolge damals 33% von Airline Management Solutions.

In Großbritannien ist bereits eine ganze Reihe von rumänischen Unternehmen notiert – von Versorgern wie Electrica, Nuclearelectrica und Romgaz über Immobilienunternehmen wie Globalworth bis hin zum Energiekonzern OMV Petrom.