Batterierohstoffe

Britishvolt sichert sich Nickel aus Indonesien

Der Krieg in der Ukraine hat den Nickelpreis in die Höhe gejagt. Britishvolt arbeitet mit VKTR aus Indonesien zusammen, um eine stabile Versorgung mit dem Batterierohstoff sicherzustellen.

Britishvolt sichert sich Nickel aus Indonesien

hip London

Britishvolt hat sich Nickelsulfat aus Indonesien für die von ihr geplante Batteriefabrik für Elektroautos in Northumberland gesichert. Wie das Unternehmen mitteilt, wurde eine entsprechende Absichtserklärung mit Vektr Mobiliti Indonesia (VKTR) unterzeichnet, einem Teil des Industriekonglomerats Bakrie & Brothers. Dem britischen Unternehmen geht es um eine transparente Beschaffungskette und darum, den mit der Batterieproduktion verbundenen Treibhausgasausstoß, der weltweit im Schnitt bei 93 kg pro Kilowattstunde liegt, auf 25 kg zu reduzieren.

Die beiden Firmen wollen gemeinsam ein Nickelsulfatwerk in Indonesien bauen, das die „Gigafabrik“ von Britishvolt in Übereinstimmung mit deren ESG-Prinzipien und -Verpflichtungen beliefern soll. Es könnte mit erneuerbaren Energien betrieben werden und soll dem Land einen größeren Teil an der Wertschöpfung in der Batterieherstellung sichern, heißt es in der Mitteilung.

Indonesien ist der größte Nickelproduzent der Welt. Das südostasiatische Land baut derzeit eine eigene Elektrofahrzeugindustrie auf. Nickelsulfat wird für Lithium-Ionen-Batterien benötigt und lässt sich nicht wirtschaftlich aus Nickelroheisen gewinnen. Britishvolt und VKTR planen ein Gemeinschaftsunternehmen unter dem Namen Indovolt und wollen eine Studie über den Bau einer Batteriefabrik in Indonesien in Auftrag geben.

„Ich bin stolz darauf, in einer Zeit, in der Rohstoffe im Rampenlicht stehen und das Batteriezeitalter wirklich beginnt, dabei zu helfen, eine sichere Nickelversorgung für Großbritannien einzurichten“, sagte Britishvolt-Gründer Orral Nadjari. Sichere und nachhaltige Beschaffungsketten seien für den Erfolg der Energiewende von kritischer Bedeutung. Die russische Invasion der Ukraine hat den Nickelpreis in die Höhe gejagt. Russland ist nicht nur der drittgrößte Nickelproduzent, sondern es liefert den höherwertigen Nickel, der in E-Auto-Batterien zum Einsatz kommt. Sanktionen gegen russisches Nickel könnten dafür sorgen, dass sich Elektrofahrzeuge verteuern und die Energiewende an Schwung verliert.

VKTR will nach den Worten von Anindya Bakrie, Chairman und Gründer der Bakrie Centre Foundation, ein Ökosystem rund um die Elektromobilität schaffen, das von der Nickelförderung bis hin zur Beschaffung von Bussen mit Elektroantrieb reicht. Diesen Monat brachte VKTR die ersten 30 Busse des chinesischen Herstellers BYD auf die Straßen von Jakarta.

Im Januar hatte die britische Regierung Britishvolt prinzipiell finanzielle Unterstützung für ihr Vorhaben in Northumberland zugesagt. Seitdem gewann die Firma Lotus und Aston Martin als Kunden.