Bierbrauer

Carlsberg stellt Heineken in den Schatten

Die Nummer 2 und Nummer 3 der weltgrößten Bierbrauer kommen unterschiedlich gut aus der Coronakrise. Carlsberg konnte seinen Absatz im vergangenen Quartal steigern, Heineken dagegen verkaufte weniger.

Carlsberg stellt Heineken in den Schatten

kro Frankfurt

− Die Nummer 2 und Nummer 3 der weltgrößten Bierbrauer sind mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie im dritten Quartal unterschiedlich gut zurechtgekommen. Während Carlsberg aus Dänemark den Absatz im zurückliegenden Jahresviertel um 3,4% gesteigert und ihre Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr infolgedessen am Mittwoch erneut nach oben geschraubt hat, machen Heineken, dem zweitgrößten Brauereikonzern, die anhaltenden Coronabeschränkungen in der hochmargigen Asien-Pazifik-Region weiter zu schaffen. Insgesamt seien dort 37,4% weniger Bier verkauft worden als im Vorjahr, teilten die Niederländer mit.

Es gebe jedoch erste Anzeichen einer Erholung, sagte Heineken-Konzernchef Dolf van den Brink. In Vietnam etwa würden die Beschränkungen seit Mitte September schrittweise wieder aufgehoben. In einigen Märkten wie Singapur, Südkorea oder Laos liege der Absatz zudem mittlerweile wieder über dem Niveau von 2019. Konzernweit beläuft sich der Absatzrückgang im dritten Quartal damit auf gut 5%, was mehr ist, als Experten ohnehin schon befürchtet hatten. An der Börse gab die Aktie zwischenzeitlich um rund 3% nach. Für die B-Aktie von Carlsberg ging es dagegen um gut 1 % nach oben. Der Umsatz der Dänen stieg im dritten Quartal um 14,4 %. Auf Jahressicht rechnet das Management nun mit einem Plus von 10 bis 12 % statt wie zuvor 8 bis 11 %.

Von Heineken gab es zum dritten Quartal wie üblich keine Umsatzzahlen. Beim Ergebnis rechnen die Niederländer weiter nicht damit, in diesem Jahr über das Niveau von 2019 zu kommen. „Das makroökonomische Umfeld bleibt volatil, und wir re­agieren entsprechend“, sagte van den Brink. „Wir verfolgen in allen un­seren Märkten einen selbstbewussten Ansatz bei der Preisgestaltung und den Kosten.“ Im Rahmen der neuen Wachstumsstrategie „Ever­green“ will der Konzern bis 2023 wieder auf eine operative Ge­winnmarge von etwa 17 % kommen und dafür 2 Mrd. Euro an Kosten einsparen. Dazu setzt Heineken den Rotstift auch beim Personal an: Etwa 8000 Stellen sollen gestrichen werden.