Energie

Eon wird aktiv in Wasserstoffwirtschaft

Zusammen mit europäischen Partnern will Eon ein Verteilnetz für Wasserstoff bauen. Ohne Fördermittel wird daraus jedoch nichts werden.

Eon wird aktiv in Wasserstoffwirtschaft

ab Düsseldorf

Zusammen mit europäischen Partnern will Eon im Ruhrgebiet ein Verteilnetz für Wasserstoff aufbauen. Mit dem Projekt „H2.Ruhr“ sollen Industrie und mittelständische Wirtschaft perspektivisch mit dem für die Transformation der Wirtschaft erforderlichen Wasserstoff versorgt werden, sagte Eon-Chef Leonhard Birnbaum vor der Presse. Als Partner sind Iberdrola und die Enel erkoren. Ab 2032 könnten bis zu 80 000 Tonnen grüner Wasserstoff und Ammoniak zu Kunden gebracht werden, lautet der Plan.

In einem ersten Schritt will Eon den Wasserstoffbedarf von Industrie und Kommunen im Ruhrgebiet ermitteln. Taxiert wird, dass die Nachfrage im Ruhrgebiet von heute 17 Terawattstunden (TWh) jährlich bis 2050 auf 150 TWh hochläuft. Noch ist das Zukunftsmusik, doch „wir wollen von der Diskussion zum Handeln kommen“, sagte Birnbaum. Zugleich machte der Eon-Chef aber auch klar, dass es ohne Fördermittel nicht gehen wird. Die Investitionsentscheidung soll 2023 fallen.

Die notwendige Energie für die Produktion des grünen Wasserstoffs soll aus neuen Fotovoltaik- und Windkraftanlagen aus Spanien und Italien stammen. Iberdrola werde grünes Ammoniak per Schiff nach Deutschland bringen. Das Ammoniak werde je nach Bedarf direkt an die Kunden geliefert oder wieder in Wasserstoff umgewandelt. Letzteres prüfe Eon im Rahmen des Projekts. Mit dem Import will Iberdrola 2024 beginnen, dann soll auch der Startschuss für den Absatz fallen. Aus Italien soll grüner Strom importiert werden, der hierzulande zur Wasserstofferzeugung genutzt wird. Bis 2025 soll lokal ein entsprechender Elektrolyseur mit einer Startkapazität von 20 Megawatt gebaut werden.

Den Wasserstoff will Eon weitgehend über das eigene, vorhandene Gasnetz verteilen. Dieses müsse zwar ertüchtigt werden. Das sei jedoch günstiger und spare viel Zeit bei den Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben ist Teil der „CEO Alliance“, in der zwölf Unternehmen branchen- und länderübergreifend Klimaprojekte lostreten.

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