Insolvenzen

Euler Hermes warnt vor mehr Insolvenzen

Der Welthandel und die Weltwirtschaft erhalten nach Einschätzung von Euler Hermes durch den Ukraine-Krieg einen erheblichen Dämpfer. Ohne Gegenmaßnahmen könnte es demnach bis zu 23% mehr Insolvenzen in Europa geben.

Euler Hermes warnt vor mehr Insolvenzen

cru Frankfurt

Der Welthandel und die Weltwirtschaft erhalten nach Einschätzung von Euler Hermes durch den Ukraine-Krieg einen erheblichen Dämpfer, und die Zahl der Insolvenzen werde steigen, insbesondere in Europa. Für Deutschland hat der Kreditversicherer seine Prognose beim BIP-Wachstum von 3,2% auf 1,8% gesenkt. Ohne entsprechende Ge­genmaßnahmen könnten die Insolvenzen in Europa mit einem Plus von 23% im Jahr 2022 deutlich stärker steigen als ursprünglich erwartet. Auch in Deutschland erwartet der Kreditversicherer mit einem Anstieg um 4% eine Trendwende bei den Pleiten. „Bei einer weiteren Eskalation des Konflikts droht 2023 eine Rezession für die gesamte Weltwirtschaft, für die Eurozone und auch für Deutschland“, sagt Ludovic Subran, Chefvolkswirt von Allianz und Euler Hermes. Die aktuellen Sanktionen träfen Russlands Wirtschaft hart, und das Land falle mit einem Rückgang von 8% beim BIP in eine starke Rezession. Bei einer weiteren Eskalation dürfte die Wirtschaftsleistung sogar um 16% schrumpfen.

Für den Welthandel insgesamt sei Russland zwar nicht systemrelevant. Aber insbesondere die stark abhängigen Exporteure in Zentral- und Osteuropa könnten herbe Einbußen erleiden. Zudem gerieten Lieferketten in einigen Branchen unter großen Druck, insbesondere in der Halbleiter- und Automobilindustrie. Be­nötigte Metalle, spezielle Gase und Kabel seien knapp und könnten zu unterbrochenen Lieferketten führen. Containerschiffe vermieden zu­dem konfliktbedingt aktuell das Schwarze Meer und nähmen weniger direkte und kostspieligere Rou­ten in Kauf.

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