Online-Modeverkäufer

Global Fashion setzt auf die Ausgeh-Kategorien

Der Online-Modeverkäufer Global Fashion Group ist zuversichtlich, auch nach Wiedereröffnung stationärer Geschäfte kräftig zu wachsen. Co-CEO Patrick Schmidt setzt darauf, dass die Nachfrage in den sogenannten Ausgeh-Kategorien, also Kleider, ...

Global Fashion setzt auf die Ausgeh-Kategorien

hek Frankfurt

Der Online-Modeverkäufer Global Fashion Group ist zuversichtlich, auch nach Wiedereröffnung stationärer Geschäfte kräftig zu wachsen. Co-CEO Patrick Schmidt setzt darauf, dass die Nachfrage in den sogenannten Ausgeh-Kategorien, also Kleider, Anzüge, High Heels und andere anlassbezogene Kleidung, wieder zunimmt. Diese Kernprodukte haben unter der Pandemie stark gelitten. „Die Kunden haben mehr Gründe zu kaufen, wenn sie wieder rausgehen können“, sagt Schmidt im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Das zeige sich in Australien, wo es nur noch wenige Infektionen gebe. Dort sei eine „Wiederauferstehung der großen Produktkategorien“ zu beobachten.

Onlinehändler gelten gemeinhin als große Gewinner der Pandemie, weil sie stark von der Nachfrageverlagerung in Internetkanäle profitieren. Schmidt, der das auf Schwellenländer fokussierte Unternehmen zusammen mit Christoph Barchewitz leitet, macht aber geltend, dass der Modesektor insgesamt ein Covid-19-Verlierer sei. Man kaufe kein neues Kleid für viel Geld, wenn man zu Hause bleiben müsse. Von daher sei die mit der Aufhebung von Lockdowns verbundene Wiedereröffnung stationärer Modegeschäfte positiv für das eigene Wachstum.

Die Region Australien/Neuseeland dient dem Konzern als Benchmark für die Erholung. Dort kam der Nettowarenverkaufswert (NMV) im ersten Quartal überproportional um 45% in lokalen Währungen voran. Konzernweit legte der über die Plattformen verkaufte Warenwert währungsbereinigt um 38% auf 450 Mill. Euro zu.

Die Bruttomarge kletterte von 40,6% im Vorjahreszeitraum auf 44,1% des Umsatzes. Diesen Sprung führt Schmidt auf das Wachstum des Marktplatzes zurück, über den Partnerunternehmen ihre Modeartikel anbieten. Auf ihn entfallen inzwischen 36% des NMV nach 25% vor einem Jahr. Langfristig soll die Quote auf 50% steigen. „Je mehr Verkäufe über den Marktplatz laufen, desto höher die Bruttomarge“, sagt Schmidt. Den um Sondereinflüsse bereinigten Quartalsverlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hat Global Fashion auf 3,8% des Umsatzes abgebaut. Im Vorjahreszeitraum waren es minus 8,3%.

Global Fashion Group
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal
in Mill. Euro20212020
Nettowarenwert450372
Bestellungen (Mill.)9,87,4
Umsatz301271
Bruttomarge (%)44,140,6
Bereinigtes Ebitda–11,5–22,7
in % des Umsatzes–3,8–8,3
Kundenzahl (Mill.)16,713,3
Bestellwert * (Euro)46,050,5
*) DurchschnittBörsen-Zeitung