Autozulieferer

Hella sieht kein Licht am Ende des Tunnels

Hella steckt in ihrem negativen Marktumfeld fest. Engpässe und steigende Preise könnten noch anziehen, das einzig Gute sind gefüllte Auftragsbücher.

Hella sieht kein Licht am Ende des Tunnels

ab Köln

Der Autozulieferer Hella kann sich dem negativen Marktumfeld nicht entziehen. Zwar lief es für den auf Licht und Elektronik spezialisierten Zulieferer ausweislich der Zahlen für das dritte Quartal in dem im Mai endenden Geschäftsjahr besser als für den Gesamtmarkt, doch sind die Unsicherheiten bezüglich Lieferketten, Kostensteigerungen und etwaiger Kriegsfolgen gestiegen, wie der mehrheitlich zur französischen Faurecia gehörende Konzern mitteilte. Auf Sicht der ersten neun Monate verringerte sich der Konzernumsatz leicht um 0,9 % auf 4,6 Mrd. Euro, zugleich gab das bereinigte operative Ergebnis um mehr als ein Drittel auf 238 Mill. Euro nach.

Der scheidende Konzernchef Rolf Breidenbach bestätigte zwar die im November gekappte Prognose, doch bereiten die Rahmenbedingungen zunehmend Sorge: „Das volle Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine ist noch nicht absehbar. Zudem bestehen nach wie vor massive Versorgungsengpässe bei bestimmten Elektronikbauteilen und Materialien, und auch aus dem Verlauf der Corona-Pandemie resultieren weiterhin wesentliche Risiken, vor allem im chinesischen Markt“, sagte der Manager. Zugleich sei davon auszugehen, dass die Rohstoff-, Material, Energie- und Logistikpreise weiter anzögen. Einziger Lichtblick seien die gut gefüllten Auftragsbücher. Letztlich wird der Umsatz im Gesamtjahr zwischen 5,9 und 6,2 Mrd. Euro erwartet. Die bereinigte operative Marge soll zwischen 3,5 und 5 % landen.

Unverändert schwach präsentierte sich das Automotive-Geschäft, in dem der Umsatz in den ersten neun Monaten um 1,6 % auf 4 Mrd. Euro nachgab. Hella hält sich zugute, besser als der Markt abgeschnitten zu haben, habe der globale Fahrzeugmarkt im selben Zeitraum doch einen Rückgang um 10% verzeichnet. Wie es heißt, profitierte Hella von großvolumigen Fahrzeuganläufen in China und der höheren Nachfrage nach Licht- und Elektronikprodukten. Allerdings schlugen die Kostensteigerungen und Lieferengpässe voll durch, so dass sich das Spartenergebnis (Ebit) auf 148 Mill. Euro halbierte. Die operative Marge erreichte schmale 3,7 (i.V. 7,3) %. Besser lief es im Aftermarket-Geschäft. Hier stieg der Umsatz auf 431 Mill. Euro (+17 %), die Marge gab jedoch kostenbedingt auf 11,3 (13) % nach.

Hella
Konzernzahlen * nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro2021/222020/21
Umsatz4 6024 646
Bereinigtes Ebit238373
Ebit225312
Periodenergebnis154236
Free Cashflow– 26969
*) Geschäftsjahr zum 31. MaiBörsen-Zeitung
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