Hafenlogistik

HHLA erwartet Beeinträchti­gungen auch 2022

Die Lieferkettenstörungen durch Schiffsverspätungen dürften noch bis ins kommende Jahr andauern. Davon geht der Hafen- und Logistikkonzern HHLA aus.

HHLA erwartet Beeinträchti­gungen auch 2022

ste Hamburg

Der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA stellt sich auf Beeinträchtigungen infolge teilweise massiver Schiffsverspätungen bis ins kommende Jahr ein. Eine genaue Prognose, wann sich die Lieferketten wieder normalisieren werden, sei angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie so­wie witterungsbedingter Einflüsse aber nicht möglich, erklärte Vorstandschefin Angela Titzrath anlässlich der Veröffentlichung endgültiger Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres.

Die Schiffsverspätungen stellten die HHLA im Betrieb vor große Herausforderungen, sagte die Managerin. Die Störungen der Lieferketten sorgen aber auch für temporäre Effekte, die in den ersten neun Monaten einen Umsatzanstieg um 12,4% auf knapp 1,08 Mrd. Euro sowie ein nach dem Coronakrisenjahr 2020 um gut 51% auf 162,1 Mill. Euro erhöhtes operatives Ergebnis (Ebit) ermöglichten. Die Jahresprognose hatte der Konzern am 20. Oktober bereits angehoben – neben einem Umsatzanstieg auf 1,45 (i.V. 1,3) Mrd. Euro wird inzwischen mit einem Ebit von 205 (124) Mill. anstatt von 153 bis 178 Mill. Euro gerechnet. Als wesentlich für die Anpassung bezeichnet die HHLA außerordentliche, nicht nachhaltige Effekte im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik.

Anders als erwartet führten die Schiffsverspätungen auch im dritten Quartal zu deutlich erhöhten Lagergelderlösen infolge der längeren Verweildauer von Containern auf den drei Hamburger Hafenterminals. Zudem trug den Angaben zufolge eine rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung von 11 Mill. Euro zur Verbesserung der Ertragslage in dem Teilkonzern bei, der im dritten Quartal ein um 42,4% auf 67,6 Mill. Euro erhöhtes Ebit erreichte. Für die ersten neun Monate steht bei um 12,8% auf 1,06 Mrd. Euro gestiegenen Erlösen ein um 56,7% auf 151,3 Mill. Euro verbessertes Ebit zu Buche. Für das Gesamtjahr werden nun ein Erlösanstieg um rund 11% auf etwa 1,41 (1,27) Mrd. Euro (bislang: deutlicher Anstieg gegenüber Vorjahr) sowie ein Ebit von etwa 190 (110) Mill. Euro anstatt 140 bis 165 Mill. Euro prognostiziert.

Im Segment Container legte die Umschlagsmenge an den HHLA-Containerterminals im Neunmonatsvergleich um 1,6% auf 5,2 Mill. Standardcontainer (TEU) zu, wobei die drei Hamburger Terminals ein Plus von 1,3% auf knapp 4,7 Mill. TEU vermeldeten. Für das dritte Quartal verbuchte die HHLA an ihren Terminals einen Umschlagszuwachs um 3,2% auf 1,8 Mill. TEU. Der Segmentumsatz stieg im Neunmonatsvergleich dank der höheren Lagergelder um 13,1% auf 620 Mill. Euro. Im Intermodal-Segment erhöhten sich die Erlöse um 9,9% auf 383 Mill. Euro bei einer stärker um 11,1% auf 1,3 Mill. TEU gestiegenen Containertransportmenge.

HHLA
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20212020
Umsatz1079960
Ebitda290232
Ebit162107
 Ebit-Marge (%)15,011,2
Ergebnis nach Steuern17937
Roce2 (%)10,26,9
Operativer Cash-flow255204
Freier Cash-flow121112
Eigenkapitalquote (%)23,921,93
1) nach Anteilen anderer Gesellschafter; 2) Rendite auf das eingesetzte Kapital; 3) Ende 2020Börsen-Zeitung