Modeindustrie

Hugo Boss erwartet deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum

Der Modekonzern Hugo Boss ist zuversichtlich, dass sich 2021 das globale Einzelhandelsumfeld, beginnend mit dem zweiten Quartal, sukzessive verbessern wird.

Hugo Boss erwartet deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum

md Frankfurt

Der Modekonzern Hugo Boss ist zuversichtlich, dass sich 2021 das globale Einzelhandelsumfeld, beginnend mit dem zweiten Quartal, sukzessive verbessern wird. Das vor allem für Herrenkleidung bekannte Unternehmen erwarte im Jahresverlauf eine spürbare Erholung seines globalen Geschäfts, wie Vorstandssprecher Yves Müller im Call mit Medienvertretern sagte. Dabei sollten sich vor allem die fortschreitenden Impfkampagnen sowie die vielerorts angestrebte schrittweise Aufhebung der Lockdowns und der Einschränkungen des öffentlichen Lebens positiv auf die Ge­schäftsentwicklung auswirken. Folglich gehe Hugo Boss davon aus, dass der Konzernumsatz und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in diesem Jahr deutlich über dem Niveau von 2020 liegen werden.

Neben dem starken Fokus auf die Wachstumstreiber Online- und China-Geschäft werde sich Hugo Boss vor allem auf die weitere Casualisierung des Geschäftsmodells konzen­trieren – über alle Marken, Gender und Trageanlässe hinweg. Wenig überraschend ist, dass die Casualwear-Angebote 2020 deutlich besser liefen als die Formalwear. Der Trend zur Casualisierung habe sich 2020 mit der Pandemie weiter beschleunigt, sagte Müller. „Wir werden den globalen Trend der Casualisierung auch weiterhin für uns zu nutzen wissen.“ Aus Markensicht sei das Umsatzminus bei „Hugo“ etwas geringer ausgefallen als bei „Boss“.

Im vergangenen Jahr brach der währungsbereinigte Umsatz von Hugo Boss um 31% ein. Die ausgewiesenen Erlöse fielen den Angaben zufolge im Vergleich zu 2019 um 31% auf 1,95 Mrd. Euro. Die negativen Auswirkungen der Pandemie zeigten sich laut Müller besonders in Europa und Amerika. „In Asien hingegen kompensierte die zügige Erholung des Geschäfts auf dem chinesischen Festland einen Teil der Umsatzrückgänge in den übrigen asiatischen Märkten.“ Das Ebit habe sich, ohne Berücksichtigung nicht zahlungswirksamer Wertminderungen, auf −126 (i.V. +355) Mill. Euro belaufen. Unter Berücksichtigung nicht zahlungswirksamer Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte von 110 Mill. Euro liege das Ebit bei −236 (+344) Mill. Euro. Unter dem Strich steht ein Minus von 219 Mill. Euro nach einem Überschuss von 205 Mill. Euro im Vorjahr.

Vor allem das eigene Online-Geschäft entwickelte sich laut Müller mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 49% äußerst dynamisch und legte das dritte Jahr in Folge deutlich zweistellig zu. Erstmals sei in einem Jahr ein Online-Erlös von mehr als 200 Mill. Euro erzielt worden. Gegen die verbreitete Um­satzschwäche seien die Erlöse auf dem chinesischen Festland währungsbereinigt um 5% angestiegen.

Im wichtigen Schlussquartal 2020 waren die Auswirkungen der Pandemie auf das Geschäft deutlich spürbar, heißt es. Insbesondere in Europa, der mit Abstand umsatzstärksten Region, lasteten erneute Lockdowns einschließlich vielerorts lang andauernder Store-Schließungen auf der Umsatzentwicklung. So gab der währungsbereinigte Erlös im vierten Quartal um 26% nach. In Konzernwährung lag der Umsatz mit 583 Mill. Euro um 29% unter dem Vorjahreswert. Das Ebit blieb mit 13 (124) Mill. Euro knapp positiv.

Die Aktie, die seit Anfang November von 20 Euro bis auf zuletzt fast 35 Euro gestiegen war, gab gestern um 3,6 % auf 32,77 Euro nach.

Hugo Boss
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Umsatz1 9462 884
Ebit– 126355
Nettoergebnis– 220205
Ergebnis je Aktie (Euro)– 3,182,97
Dividende je Aktie (Euro)0,040,04
Operativer Cash-flow240652
Investitionen (Capex)80192
Freier Cash-flow164457
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