Modeindustrie

Hugo Boss rechnet mit spürbarer Erholung

Der Modekonzern Hugo Boss hat im ersten Quartal ein Zehntel seines Vorjahresumsatzes eingebüßt. Zwischen Januar und Ende März wurden 497 Mill. Euro erlöst. Vor Medienvertretern wies Vorstandssprecher Yves Müller darauf hin, dass immer noch weltweit...

Hugo Boss rechnet mit spürbarer Erholung

Der Modekonzern Hugo Boss hat im ersten Quartal ein Zehntel seines Vorjahresumsatzes eingebüßt. Zwischen Januar und Ende März wurden 497 Mill. Euro erlöst. Vor Medienvertretern wies Vorstandssprecher Yves Müller darauf hin, dass immer noch weltweit ein Viertel aller Verkaufspunkte für Waren von Hugo Boss geschlossen seien; in der wichtigsten Region Europa, Naher Osten und Afrika (Umsatzanteil: 60%) sogar rund 50%. Die Filialschließungen dienen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Den ersten Lockdown gab es im Vorjahr in den meisten Ländern erst im März, so dass die Geschäfte im Startviertel 2020 nur zum Teil belastet wurden.

Die Zahl der eigenen Einzelhandelsgeschäfte von Hugo Boss betrug per Ende März 440. Hier gingen die Erlöse im Auftaktquartal um 17% auf 276 Mill. Euro zurück. Dagegen zeigte sich das Großhandelsgeschäft mit einer Einbuße von nur 1% auf 204 Mill. Euro stabil. Müller berichtete von einem „robusten Auftragseingang“. Der Handel decke sich mit Ware ein, um auf die erhoffte starke Kundennachfrage nach Lockerung der Corona-Einschränkungen vorbereitet zu sein. „Diese Vorzieheffekte werden sich auf den Umsatz im zweiten Quartal auswirken“, sagte Müller, der gleichwohl die positive Seite der jüngsten Entwicklung betonte: „Unsere strategisch wichtigen Wachstumsfelder – Online, chinesisches Festland und Casualwear – verzeichneten eine sich beschleunigende Dynamik.“ Währungsbereinigt habe der Umsatzrückgang nur bei 8% gelegen.

Die jüngste Entwicklung stimme Müller sehr zuversichtlich. „Wir erwarten, dass sich sowohl Umsatz als auch Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern; die Red.) im weiteren Verlauf des Jahres 2021 spürbar erholen werden.“ Eine konkrete Prognose blieb Müller allerdings schuldig. Für das zweite Quartal erwarte Hugo Boss, dass sich der Umsatz im Vergleich zum besonders hart getroffenen Vorjahresquartal stark verbessert. Zudem soll das Ebit wieder positiv ausfallen. Im ersten Jahresviertel blieb das operative Ergebnis mit 1 (i.V. –14) Mill. Euro gerade noch positiv, was in erster Linie Sparmaßnahmen zu verdanken war. Unter dem Strich schrieb Hugo Boss jedoch weiter rot, auch wenn sich der Verlust im Vorjahresvergleich auf 8 (18) Mill. Euro verringert hat. Insgesamt fielen die Zahlen besser aus, als Analysten befürchtet hatten. Die im MDax enthaltene Hugo-Boss-Aktie schloss am Mittwoch 5,2% fester mit 39,95 Euro.

Hugo Boss gilt als Herrenausstatter. Im ersten Quartal lag der Erlösanteil von Womenswear nur bei 10,5%. Müller zufolge macht Casualwear, die das E-Commerce von Hugo Boss dominiere, inzwischen die Hälfte des Konzernumsatzes aus – „mit steigender Tendenz“. Er erwarte, dass die klare Trennung zwischen Formalwear und Casualwear mehr und mehr verschwinde. „Künftig werden Sakkos zum T-Shirt getragen“, sagte Müller voraus.

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